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Gerüstet für den Ernstfall

Stadtarchiv Jülich beschafft LVR Notfallboxen-Set und wird Mitgründerin des Notfallverbundes der Archive in den Kreisen Rhein-Erft und Düren .

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Notfallboxen-Set des Stadtarchivs Jülich. Foto: Stadtarchiv Jülich
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Notfälle treten im Archivalltag auch jenseits der großen Katastrophen, wie etwa dem Einsturz des Historischen Archivs der Stadt Köln 2009, immer wieder auf. Vor allem kleinere Havarien, häufig verursacht durch Wassereinbrüche infolge von Unwettern oder Rohrbrüchen, treffen die Archive immer wieder. Noch im vorigen Jahr war auch das Stadtarchiv Jülich von Wassereinbruch nach Starkregen betroffen. Die Häufigkeit von Starkregenereignissen wird mit fortschreitendem Klimawandel auch in den Kreisen Rhein-Erft und Düren immer weiter ansteigen. Bei der verheerenden Flut des Jahres 2021 wurden auch einige Archive entlang der Erft sehr stark geschädigt.

Um Archivgut vor Gefahrenlagen besser schützen und im Ernstfall schneller sichern zu können haben die Bürgermeister der Städte Bedburg, Hürth und Wesseling in der vorigen Woche eine Vereinbarung zur Gründung des Notfallverbunds Archive Rhein-Erft-Rur unterzeichnet. Für das vierte Gründungsmitglied, die Stadt Jülich, hat Bürgermeister Axel Fuchs die Vereinbarung unterzeichnet. In der kommenden Woche wird auch der Bürgermeister von Bergheim unterschreiben. Damit können sich diese fünf Archive im Notfall jetzt schnell und unbürokratisch gegenseitig mit Material und Personal unterstützen.

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In Deutschland bestehen inzwischen über 60 solcher Notfallverbünde zum Schutz von Kulturgut. Der erste Notfallverbund in NRW wurde 2013 in Leverkusen ins Leben gerufen. Damals wie heute geschah dies mit tatkräftiger Unterstützung des LVR-Archivberatungs- und Fortbildungszentrums.
Als Vorarbeit zur Gründung und um für den Notfall gewappnet zu sein – und Schlimmeres verhindern zu können –, haben die beteiligten Archivarinnen und Archivare Notfallpläne für die ihnen anvertrauten Stadtarchive erarbeitet. Darin sind für verschiedene Gefahrensituationen entsprechende Handlungsabläufe vorbereitet, um im Ernstfall schnell handlungsfähig zu sein.

Sollte ein Notfall eintreten hilft neben der nun vertraglich geregelten gegenseitigen Unterstützung durch den Notfallverbund auch der Einsatz von speziellen Archiv-Notfallboxen. Sie enthalten alle Materialien, die für die Erstversorgung von Archivgut nach einem Notfall benötigt werden. Auch das Stadtarchiv Jülich hat in diesem Jahr mit Unterstützung durch die Archivförderung des Landschaftsverbands Rheinland ein Notfallboxen-Set beschafft.

„Ich bin sehr erleichtert, dass wir nun bei Schadensereignissen das wichtigste Bergungsmaterial bereits vor Ort haben und so schnell reagieren können“, freut sich Stadtarchivarin Susanne Richter über die Notfallboxen. Für jede Mitarbeiterin wurde außerdem eine ganz persönliche Schutzausrüstung beschafft, damit im Notfall möglichst niemand zu Schaden kommt.

Mit der Gründung des Notfallverbundes ist die Arbeit aber weder getan noch die Runde komplett: Dem Notfallverbund sollen künftig alle Archive, die schon jetzt in der Arbeitsgemeinschaft der Archive in den Kreisen Rhein-Erft und Düren zum fachlichen Austausch organisiert sind, beitreten.

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Stadt Jülich
Hightech auf historischem Boden - Jülich ist eine Stadt mit großer Vergangenheit. Mit über 2000 Jahren gehört sie zu den Orten mit der längsten Siedlungstradition in Deutschland. In der historischen Festungsstadt und modernen Forschungsstadt, die sich auch mit den Schlagworten „Stadt im Grünen“, „Einkaufsstadt“, Renaissancestadt“, „Herzogstadt“ und „kinder- und familienfreundliche“ Stadt kennzeichnen lässt, leben heute ca. 33.000 Menschen.

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