Die Schautafeln informieren unter anderem über das Stammlager (Stalag VI H), das die Wehrmacht dort im März 1940 eröffnet hatte. Anfangs waren die 500 bis 800 Kriegsgefangenen dort vornehmlich Polen und Franzosen, später überwiegend Russen. Etwa 9200 Kriegsgefangene sind durch dieses Lager gegangen, wobei die Russen besonders schlecht behandelt wurden, wie der Gewerkschaftler und SPD-Kreistagsabgeordnete Ulrich Titz berichtete. Viele der Insassen, die Zwangsarbeit leisten mussten, starben an Krankheit und Entkräftung. 1960 wurden die sterblichen Überreste von mindestens 1543 Russen auf einen zentralen Friedhof bei Rurberg/Eifel umgebettet, heißt es auf einer der Tafeln.
„Lange herrschte bei uns Einigkeit, dass rechtsradikales Gedankengut in Deutschland nie wieder eine Chance hat. Doch leider erleben wir in letzter Zeit eine dramatische Schieflage“, hatte Landrat Wolfgang Spelthahn eingangs betont. Ulrich Titz unterfütterte diese Aussage mit Zitaten von demokratisch gewählten Abgeordneten, die die Demokratie verachten. Aber er zitierte auch Max Mannheimer, einen Überlebenden der Schoa: „Ihr seid nicht verantwortlich für das, was geschah. Aber dafür, dass es nicht wieder geschieht, dafür schon.“