Start Magazin Geschichte/n Erfolgreich an der Uhr gedreht

Erfolgreich an der Uhr gedreht

Eine Schule und eine kaputte Uhr gehen nicht zusammen, schließlich sollten dort doch bestenfalls Schulkinder lernen, die korrekte Zeit dort abzulesen, ist Elfriede Krüger überzeugt, weswegen sie sich sehr dafür einsetzte, die Turmuhr an der Promandenschule reparieren zu lassen.

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Und sie drehen sich doch: Die Zeiger der Uhr an der Promenadenschule in Jülich. Foto: Britta Sylvester
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„Wer hat an der Uhr gedreht?“ In diesem Fall nicht etwa Paulchen Panther sondern Elfriede Krüger und Dezernent Richard Schumacher. Die Rede ist von der Uhr, die seit Jahrzehnten den Turm über der Turnhalle der Promenadenschule schmückt. Und vermutliche Jahrzehnte lang hat eben diese Uhr sich keinesfalls gedreht. Fünf Minuten nach drei Uhr zeigte sie, 24 Stunden am Tag, 365 Tage im Jahr. Ein Unding, so befand Elfriede Krüger, die auf ihren täglichen Radtouren häufig dort vorbeikam. Eine Schule und eine kaputte Uhr gehen nicht zusammen, schließlich sollten dort doch bestenfalls Schulkinder lernen, die korrekte Zeit dort abzulesen, so die Überzeugung der pensionierten Lehrerin.

Da ihr der stillstehende Zeitmesser „wirklich ein Anliegen“ war, nahm Krüger kurzerhand das Heft in die Hand und fing an sich bei der Stadt „durchzufragen“. Jemanden zu finden, der helfen konnte, erwies sich als schwierig, erinnert sich Krüger. Drei Jahre habe es alles in allem gedauert, doch nun – um das Ergebnis der Anstrengungen vorweg zu nehmen – läuft die Turmuhr wieder. Richard Schumacher gebühre an dieser Stelle ihr Dank, berichtet die engagierte Jülicherin.

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Als Wahlhelferin bei der Europawahl traf Elfriede Krüger auf den Dezernenten und erzählte ihm vom Uhrenproblem. Schumacher versprach Abhilfe und habe „sofort reagiert“. Vorherige Bemühungen bei der Stadt einen Ansprechpartner zu finden, seien nicht so erfolgreich gewesen, konstatiert Krüger. Auch Schumachers Intervention habe nicht sofort ein Ergebnis gehabt, erst musste ein Gutachten her. Sie müsse Geduld haben, hätte es geheißen. „Ich hatte Geduld, so ein Vierteljahr ungefähr“, berichtet Elfriede Krüger. Umso größer die Überraschung als ebenso unangekündigt wie unerwartet die Uhr plötzlich eine andere Zeit zeigte. „Auf einmal war es zehn vor zehn, das war zwar immer noch falsch…“ lacht die Initiatorin, aber schon am nächsten Tag ging die Uhr dann plötzlich richtig. Sehr zu ihrer großen Freude, denn: „Ruinen stehen einer Stadt nicht.“

Weshalb die Reparatur als solche einige Zeit in Anspruch nahm, liegt schlicht daran, dass es in Deutschland nur eine kleine Zahl Uhrmacher gibt, die sich auf Turmuhren spezialisiert haben. Diese seien sehr gut beschäftigt angesichts der Anzahl existenter Turmuhren, heißt es seitens der Stadt. Und je nachdem, wie lange man dann noch auf erforderliche Ersatzteile warten müsse, brauche die tatsächliche Arbeit eben einige Zeit. Wieder in Gang gesetzt wurde die Uhr von der Firma Diegner und Schade aus Dorsten. Exakt 5274 Euro schlugen dafür zu Buche.

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Britta Sylvester
Klönschnacktee mit der Muttermilch aufgesogen und inzwischen beim rheinische Kölsch angekommen. Übt sich in der schreibenden Zunft seit Studententagen zwischen Tagespresse und Fachpublikationen und… wichtig: ließ das JüLicht mit leuchten.

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