Start Magazin Geschichte/n Die Zuckerrübe (3)

Die Zuckerrübe (3)

Diese Geschichte hat sich nie ereignet Ist aber, meine ich, ungewöhnlich, spannend und lustig. Auf den Gedanken sie zu schreiben kam ich eines Tages im Herbst, als viele Rüben zur Zuckerfabrik Jülich transportiert wurden. Also an solch einem Tag fuhr ich mit meinem Auto nach Hause wie so oft hinter einem Traktor mit Anhänger her. Er war voll beladen und fuhr in einen Kreisverkehr. Plötzlich fiel eine Zuckerrübe vom Anhänger auf die Straße. Leider konnte ich nicht mehr rechtzeitig bremsen, die Rübe rollte und kam unter meine Räder. Da dachte ich einen Moment „wenn sie laufen könnte…“ Dieser Gedanke hat mich nicht losgelassen, bis ich die Geschichte von der Zuckerrübe geschrieben habe. Dragan Satara Der HERZOG wird die Geschichte als Fortsetzung bis zum Ende der Zuckerrübenkampagne präsentieren.

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Grafik: Sophie Dohmen
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6. Kapitel

Die Fabrik
Die Rübe schlief ganz fest, die Ereignisse, die sich abgespielt hatten, haben sie müde gemacht. Sie träumte von dem Bauern im Traktor, vom Sonnenuntergang, von Jägern und dem hungrigen Hasen. Die Sonne war schon aufgegangen und stand schon ziemlich hoch am Himmel als die Rübe wach wurde. Nicht von dem Sonnenschein, sondern von einem Geräusch, das sie schon einmal gehört hatte, von einem Traktor. Sie befand sich auf einem Anhänger voller Rüben, die unterwegs zur Zuckerfabrik waren. Der Bauer, der im Traktor saß war nicht der Bauer. Zum Glück, wer weiß, wie die Geschichte ihren Lauf genommen hätte. Und was wäre dann mit dem Bauern passiert? Die Rübe blieb aber ruhig und wartete ab. Der Weg zur Fabrik war nicht langweilig, sie sah viele Autos auf der Straße, die langsam hinter dem Traktor in der Kolonne fuhren. Auf den Feldern links und rechts waren auch Berge von Rüben aufgestapelt und warteten auf den Transport. Manche Bauern waren damit beschäftigt ihre Felder zu bearbeiten und für das nächste Jahr fertig zu machen. Es dauerte nicht lange, dann war sie da. Auf einem Gelände mit vielen Fahrzeugen, die voller Zuckerrüben waren. Mit Spannung wartete Rübe, was jetzt passieren würde. Auf einmal hob sich ein Teil des Anhängers hoch und kippte die Zuckerrüben aus. Sie rollten in eine Grube. ‘Das war schön,’ dachte die Rübe, ‘wie auf einer Rutsche.’ Es ging alles schnell, von diesem Augenblick an, nahm das Geschehen seinen Lauf. Sie rollte auf einem Laufband in eine andere Grube. Aus vielen Rohren kam Wasser heraus und die Rüben wurden gewaschen, ‘Endlich duschen’, dachte die Rübe. ‘Seitdem ich vom Himmel gefallen bin habe ich nicht geduscht. Nur der Regen hat mich nass gemacht, aber das war etwas anderes.’ Sie rollte weiter und was sie dann sah, hat sie erschrocken und sie zitterte am ganzen Rübenkörper. Sie schaute wie gelähmt auf einen Haufen auf dem kleingehackte Rüben lagen. Das hatte sie nicht erwartet, nach so einer schönen Dusche. In der letzten Sekunde bevor sie in kleine Stücke geschnitten worden wäre, sprang sie von dem Band herunter und atmete auf. Das war knapp.

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