Mit Allerhöchster Kabinettsorder vom 29. Oktober 1859 wurde der Festungsstatus von Jülich im Namen des Königs von Preußen aufgehoben. Die jahrhundertealte Festung Jülich mit ihren Wällen und Bastionen galt den preußischen Militärs angesichts der sich damals rasant weiterentwickelnden Waffentechnik als nicht mehr zeitgemäß. Die Schleifung der Fortifikationen wurde im September 1860 mit einer zweiwöchigen Belagerungsübung eingeläutet. Die Firma Krupp stellte zu diesem Zweck den Militärs Prototypen ihrer neuesten Geschütze zur Verfügung. Es handelte sich dabei um Hinterlader mit gezogenem Lauf.
Zahlreiche hochrangige in- und ausländische Militärs nahmen an der Belagerungsübung teil, die wichtige Erkenntnisse erbrachte; vor allem die, dass den neuen Waffen die alten Festungswälle aus Ziegelstein und Erde wenig entgegenzusetzen hatten. Höhepunkt der Schießversuche war der Beschuss der linken Face – der zur heutigen Straße Am Wallgraben hin gelegenen Seite – der Zitadellenbastion Marianne am 26. und 27. September 1860 durch Sprenggranaten mit Hilfe von vier eisernen gezogenen 24Pfündern. Die „Große Bresche“, die man in den Wall geschossen hatte, diente den an der Übung beteiligten hochrangigen Militärs als Kulisse für ein Abschlussfoto. Es handelt es sich hierbei wohl um eine der ältesten fotografischen Aufnahmen aus Jülich. Das Foto hatte der in Köln ansässige Fotograf Johann Jacob Burbach, Hof-Fotograf des preußischen Prinzregenten Wilhelm, des späteren Kaisers, gemacht. Wilhelm hatte zusammen mit seinem Bruder Karl an der Belagerungsübung teilgenommen.
Das Foto zeigt Karl von Preußen inmitten von 46 hochrangigen Offizieren. Die Bresche wurde erst während der Restaurierung der Bastion Marianne im Herbst des Jahres 1977 wieder vollständig geschlossen.