Gespielt wird mit einem Frisbee – der allseits bekannten Wurfscheibe, die in den 1980er Jahren ihren Siegeszug antrat. Klassischerweise müssen beim Golf verschiedene Hindernisse mit möglichst wenig Spielzügen überwunden werden. Das gilt hier ebenso: Bäume sind es im Park aller Regel nach, die im wahrsten Sinne umflogen werden müssen. Bahn 1 bietet noch eine besondere Schikane: Es ist die alte Hütte am Papiergarten, aus der der Abwurf erfolgen muss. Nicht einfach, wie Initiator und Brückenkopf-Park-Chef vom Dienst Uwe Mock nach einem Selbstversuch erzählt.
Die kürzeste Distanz zwischen Abwurfplatz und Korb beträgt 50 Meter, die weiteste 125 Meter. Mit seinen privaten Wald- und Wiesenscheiben braucht der Park-Besucher gar nicht erst zu kommen. Hier sind Profi-Scheiben gefragt. Eine Mittelstrecken-Wurfscheibe und einen „Putter“ können sich Interessierte an der Kasse gegen Gebühr leihen. Was zu tun ist, steht an jeder Bahn angeschrieben. Spielzeit: So lange die Lust reicht – nur auf die Kassenschließzeiten muss geachtet werden, damit das Pfand für die Fluggeräte ausgelöst werden kann. 30 Sets hat der Park angeschafft. „Wir werden die Sets später auch verkaufen“, stellt Initiator Uwe Mock in Aussicht. Wer eines im Besitz hat kann – zu den Öffnungszeiten – jederzeit spielen.
Der Standort ist ideal. Er ist nicht nur der einzige in der Euregio, Platzbauer Hartmut Wahrmann erkannte ein zweites Alleinstellungsmerkmal: Den Wohnmobil-Stellplatz am Brückenkopf-Park. Es gibt in Deutschland eine Sportlergemeinde, die an den Wochenenden umherreist und verschiedene Plätze bespielt – ein gutes Potential für den Familien- und Freizeitpark in Jülich. Außerdem ist der Platz auf bis zu zwölf Bahnen erweiterbar, so dass perspektivisch gesehen sogar das Austragen von Turnieren möglich wäre.
Raum findet die neue Neun-Bahn-Diskgolf-Anlage auf einer bisher brachliegenden Fläche hinter den Themengärten. So bekommt dieser besuchervernachlässigte Teil des Parks eine neue Aufmerksamkeit und als so genannte städtische Ausgleichsfläche ist es ein sicherer Standort.
Übrigens ist die neue Attraktion bereits inklusive Folgekosten vollständig durch Sponsoring finanziert, wie Uwe Mock berichtet. Auch wenn es beim Areal vor allem um Grünflächenpflege geht, müssen die Abwurfflächen gepflastert werden, pro Zielkorb werden außerdem 500 Euro fällig, Schilder müssen angeschafft werden, die dauerhaft halten sollen und darum aus rostfreiem Material und antigraffiti-beschichtet sind.