Nachdem zunächst ein EU-weites Vergabeverfahren durchlaufen werden musste, wurde das Projekt dann mit Beginn des Schuljahres 2024/25 umgesetzt. Sowohl die Schirmerschule als auch die Selgersdorfer Stephanusschule bekamen für das aktuelle Schuljahr Klassenassistenzen. Bis zum Ende des nächsten Schuljahres am 31. Juli 2026 werden die Unterstützungskräfte an beiden Schulen eingesetzt.
Ziel des Pilotprojekts ist es, durch den systemischen Einsatz von Unterstützungskräften in der Schule die Inklusion von Kindern mit herausforderndem Verhalten und mit sonderpädagogischem Förderbedarf zu verbessern, ein effektives und selbstbestimmtes Lernen der Schüler*innen zu fördern sowie eine konstante erzieherische und lernbegleitende Unterstützung im Klassenteam zu gewährleisten.
Die Schule soll durch diese zusätzlichen Kräfte in ihrem Bildungs- und Erziehungsauftrag für alle Kinder gestärkt und eine motivierende Lernatmosphäre für alle Beteiligten – die Schülerinnen und Schüler, das pädagogische Personal und die Lehrkräfte – befördert werden.
An der Stephanus-Schule gibt es insgesamt 24 Assistenzkräfte, die vom Kreisverband Jülich e.V. des Deutschen Roten Kreuz‘ als sogenanntem Leistungsanbieter und Anstellungsträger beschäftigt werden. Für die Schirmerschule beschäftigt der Sozialdienst katholischer Frauen Düren e.V. 22 Klassenassistenzen.
Im jetzt vorliegenden Bericht an den Ausschuss für Schule und Arbeit des Kreises Düren heißt es, das Projekt sei an beiden Schulen gut angelaufen, nicht zuletzt dank der großen gegenseitigen Unterstützung von Schulen und Leistungsanbietern. Die Rückmeldungen seien überwiegend positiv. Als Erfolgsfaktor wird dabei gewertet, dass es einen engen Austausch zwischen Schulleitungen und Eltern gegeben habe und so die Ängste und Sorgen der Eltern angesichts der Umstellung von Einzelförderung auf eine systemische klassenweite Unterstützung unmittelbar aufgegriffen und besprochen werden konnten.
Positiv wird von allen Beteiligten angemerkt, dass die Klassenassistenzen enger im Schulteam eingebunden sind und Ansprechpartnerinnen der Träger regelmäßig vor Ort sind, der zügige Austausch auf kurzem Weg wird von allen als sehr förderlich wahrgenommen. Der flexible Einsatz der vorhandenen Kräfte ermöglicht, auf kurzfristige Personalausfälle besser zu reagieren, damit die Unterstützung dort eingesetzt werden kann, wo sie am dringendsten gebraucht werden.
Seit Projektbeginn hat es an der Schirmerschule deutlich weniger Ordnungsmaßnahmen gegeben, vor allem da die Klassenassistenzen früher in Konflikte eingreifen können, als dies vorher der Fall war, heißt es in dem Bericht. In der Stephanus-Schule, so ist dort weiter zu lesen, scheint die Zahl der Klassenassistenzen angesichts der großen Herausforderungen noch nicht ausreichend zu sein. Es liegen dem Sozialamt daher neue Anträge auf persönliche Integrationshilfen vor. Hierzu steht die Schule mit dem Amt für Schule und Bildung, Schulaufsicht und Sozialamt im Gespräch. Wegen des besonders hohen Unterstützungsbedarfs müssen dort möglicherweise zusätzliche Integrationshelfer eingestellt werden, die dann wie bisher für einzelne Schüler zuständig sind. Zurzeit werden Evaluationsbögen zur gezielten Projektauswertung erstellt. Für das Projekte stehen im laufenden Haushaltsjahr rund 1,8 Mio. Euro zur Verfügung.