Im Gemeindezentrum Birkesdorf der Evangelischen Gemeinde zu Düren wurden sechs Frauen und vier Männer zu ihrem Dienst bei der TelefonSeelsorge Düren-Heinsberg-Jülich (TS) beauftragt. Superintendent Pfarrer Jens Sannig für den Kirchenkreis Jülich und Andrea Kett von der Abteilung „Pastoral in Lebensräumen“ des Bistums Aachen vertraten dabei die beiden Träger und Pfarrerin Ulrike Grab als Vorsitzende das Kuratorium. Margot Kranz (Leitung) sowie Myga Huenewinckell (Stellv. Leitung) waren zudem als Ausbilderinnen der Gruppe der Neuen nach Birkesdorf gekommen.
Pfarrerin Ulrike Grab stellte in ihrer Ansprache die Verbindung zwischen dem Wunsch des Königs Salomo aus dem Alten Testament („Schenke mir ein hörendes Herz!“) und der Arbeit in der TS her.
„Nach biblischen Verständnis meint das Herz den ganzen Menschen – nicht nur das Gefühl. In der Mitte der Person – im Herzen – kommen Denken, Fühlen und Wollen zusammen. Man sieht nicht nur, man hört auch nur mit dem Herzen gut.“
Und weiter: „Wie ein solches echtes, achtsames Hören aussehen kann, wie das Hören mit einem offenen Herzen gelingen kann, das haben Sie in der TS in Ihrer Ausbildung gelernt und so gestalten Sie Ihre Gespräche immer wieder von neuem: mit einem hörenden Herzen.“
„Im achtsamen Hören kommen Nächstenliebe und Gottesliebe zusammen. Mit einem achtsamen, offenen Herzen hören auf das, was mein Nächster, meine Nächste sagt. Mit einem achtsamen, offenen Herzen hören, auf das, was mir Gott sagt. … Ein solches Zuhören, das aus dem Herzen kommt, ein solches Zuhören, wie es sich König Salomo wünschte, … wünsche ich uns allen immer wieder von neuem.“
Margot Kranz und Myga Huenewinckell überreichten den neuen Mitarbeitern jeweils einen Schlüssel für die Räume der TS, der passend zum Thema des Gottesdienstes mit einem Herz verbunden war, sowie einen USB-Stick mit Anleitungen für die Arbeit resp. für den Umgang mit der Technik in der Beratungsstelle. Nicht zuletzt erhielt jede/jeder eine Urkunde mit der Bestätigung, die intensive Ausbildung erfolgreich abgeschlossen zu haben.
Vom Beirat der TS und zugleich von der Vorgängergruppe gab es für die Neuen jeweils eine Rose. Die Dornen sollten die oft schwierigen Gespräche am Telefon oder im Chat symbolisieren. Die Blüte aber, die optisch die Dornen überwiegt, solle für den Erfolg solcher Gespräche stehen – und Erfolg meint: das Gespräch hat dem Anrufenden geholfen.
Zusätzlich erhielt jede/jeder Neue ein im 3-D-Drucker hergestelltes Herz mit Ohren und mit seinem Namen versehen.
Im Gegenzug bedankten sich die neuen Mitarbeiter bei den beiden Ausbilder und nicht zuletzt bei den Mitarbeiter, bei denen sie hospitieren und das Handwerk der TS hautnah erleben konnten.
Superintendent Jens Sannig überbrachte die Grüße und Glückwünsche des Kirchenkreises Jülich. Es sei absolut nicht selbstverständlich, dass Menschen sich zum Dienst bei der TS bewegen ließen. Es sei eine anspruchsvolle Arbeit, weil jeder Anruf, jeder Chat vor unerwartete Situationen stellen könne. Diese großen Herausforderungen ließen sich auch deshalb meistern, weil jede und jeder das große Team der TS im Rücken habe, sodass für Stärkung und Austausch gesorgt sei. Supervision und regelmäßige Fortbildung seien darüber hinaus unverzichtbare Teile der Arbeit der TS.
Er dankte den neuen Mitarbeiter und ihren schon länger aktiven Kolleg dafür, dass sie den Anrufenden gewissermaßen das Ohr Gottes leihen würden.
Andrea Kett stellte eine Verbindung mit der Geschichte von den Emmaus-Jüngern und ihrem „brennenden Herzen“ zur Arbeit der TS her. „Freiwilliges Engagement setzt ein brennendes Herz voraus. Für etwas brennen, Feuer und Flamme sein, sich von einer Idee anstecken und begeistern lassen – Das tun Sie alle, nicht nur die ,Neuen‘. Für die Idee und die Sache der Telefonseelsorge, für ganz persönliche Not der Anruferinnen und Anrufer, für die Gemeinschaft, die Sie in ihrem Ausbildungskurs gebildet haben, die Sie aber hoffentlich auch in der großen Gruppe der Telefonseelsorger in Düren und im Bistum Aachen erfahren. Für Ihren Einsatz als Telefonseelsorger wünsche ich Ihnen viel Freude und Gottes Segen – und dass Sie ab und zu das Brennen in Ihrem Herzen spüren, das Ihnen zeigt, dass Sie das richtige Engagement für sich gefunden haben.“
Passend zur Fähigkeit der TS-Leitung und der Mitarbeiter, außergewöhnliche Gottesdienste und liebevolle Feiern zu gestalten, wurden der Gottesdienst und die anschließende Feier musikalisch begleitet vom Gitarristen Lutz Tellmann, der einen Hälfte von „Saitenwechsel“.