Mit ihrem Pilotprojekt Dorf-Aktiv startet nun die Biologische Station Düren auch in der LEADER-Region Rheinisches Revier an Inde und Rur ein weiteres Projekt zur Stärkung der regionalen biologischen Vielfalt.
Seit Jahrzehnten verschwinden fast unbemerkt ökologisch hochwertige dörfliche Lebensräume. Struktur- und artenreiche Nutzgärten wandeln sich in Ziergärten mit Einheitsrasen und exotischen Gehölzen. Nistplätze von Schwalben, Spatzen und Schleiereulen weichen Hausausbau und -sanierungen. Die beschaulichen Wiesen und Weiden im Dorf werden zunehmend Opfer der Innenverdichtung. Vielfache Versiegelung zerstört das natürliche Bodengefüge und Rückhalteflächen für Wasser.
Das Projekt Dorf-Aktiv überträgt prominente Vorbilder der LEADER-Projekte DorfBioTop! und Na-Tür-lich Dorf der Eifel und Zülpicher Börde in die Gemeinden an der unteren Rur und der Inde. „Wir suchen Menschen, die in ihrem Dorf, zusammen oder auch ganz privat, individuelle Kleinprojekte für die Entwicklung naturnaher Lebensräume starten“ wirbt die Projektleiterin Henrike Körber von der Biologischen Station Kreis Düren für das Projekt. „Je mehr ökologische Trittsteinbiotope im Dorf geschaffen werden, umso besser können sich Tier- und Pflanzengemeinschaften in der gesamten Region ausbreiten“. Nur wenn solche Wanderachsen geboten werden, können sich Arten dem Klimawandel anpassen und in geeignete Lebensräume ausweichen.
Angesiedelt ist das zunächst auf ein Jahr befristete Projekt an der Biologischen Station im Kreis Düren. Wie bei allen LEADER-Projekten übernimmt die Europäischen Union zusammen mit dem Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz NRW 65% der Kosten. Den Eigenanteil von 35 % finanziert der Kreis Düren.
Projektaktionen jeder Größenordnung von kleinen Ideen, wie zum Beispiel dem Aufhängen einzelner Nisthilfen, bis zum Gestalten von öffentlichen Grünflächen sind willkommen. Nach der Philosophie von LEADER werden alle Aktionen gemeinsam entwickelt und ausgeführt. Die fachliche Beratung zur Anlage und Umsetzung stellt die Biologische Station zur Verfügung. Zusätzlich steht, vorrangig für Sachmittel eine finanzielle Unterstützung zur Verfügung.
„Wir werden die bestehenden Netzwerke und Kooperationen nutzen und ausbauen“ sagt Heidrun Düssel, Leiterin der Biologischen Station im Kreis Düren, „Beratungen, Fachvorträge und vor allem auch Dorfspaziergänge gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern sind eine gute Grundlage für daraus folgende gemeinsame Maßnahmen zum Erhalt der biologischen Vielfalt im Rheinischen Revier an Inde und Rur“.
Interessierte Kommunen, Dörfer, Vereine oder Privatinitiativen können sich unverbindlich bei der Projektleiterin unter Biologische Station im Kreis Düren e.V.: Henrike Körber, [email protected], melden. Wer kein Internet zur Verfügung hat, schreibt einen kurzen Zweizeiler an Biologische Station Kreis Düren e.V., Henrike Körber, Zerkaller Str.5, 52385 Nideggen.
Informationen zum Projekt und die Arbeit der Biologischen Station auf der Homepage. Wer noch unschlüssig ist, kann sich bei Veranstaltungen der Biologischen Station informieren und sich zum Beispiel in den online-Vorträgen des LEADER-Projektes „Na-Tür-lich Dorf“ im Winter erste Anregungen für Aktivitäten holen.