„Toleranz, Menschlichkeit, Freiheit, Demokratie und Gleichberechtigung – für diese Werte müssen wir auch heute noch einstehen. Jeder kann und muss seinen Beitrag dazu leisten, um Intoleranz und Rassismus entschieden entgegenzutreten“, sagte er in seiner Begrüßungsrede zur Ausstellungseröffnung. Ihm bedeute daher die Schirmherrschaft für die Ausstellung sehr viel.
Durch das persönliche Schicksal von der Jüdin Anne Frank, die mit 15 Jahren im Jahr 1945 im Konzentrationslager Bergen-Belsen starb, bekommen noch heute vor allem jungen Menschen einen ersten Zugang zur Thematik der schlimmen Verbrechen der Nationalsozialisten. Anne Franks Geschichte wurde weltbekannt durch die Veröffentlichung ihres Tagebuchs. In der Wanderausstellung erzählen große Bildwände von ihrem Leben. Die Ausstellung und das konzipierte Rahmenprogramm regen außerdem dazu an, den Blick in die Gegenwart und auf aktuelle Formen von Antisemitismus und Diskriminierung zu werfen. Ihre Geschichte ist ein Symbol für die Millionen von Jüdinnen und Juden, die den Nazis zum Opfer fielen.
23 sogenannte „Peer-Guides“ führen durch die Ausstellung. Das sind geschulte Jugendliche aus verschiedenen Schulen, die sich freiwillig gemeldet haben, um anderen einen Zugang zur Ausstellung zu ermöglichen und ihren Mitschülern mehr über Anne Frank zu berichten. „Junge Menschen lernen dadurch, Verantwortung zu übernehmen und einen jugendgerechten Zugang zu den Inhalten zu bieten“, sagte Veronika Nahm bei der Eröffnung, Direktorin des Anne Frank Zentrums in Berlin, bevor sie mit vier Peer-Guides auf der Bühne über die Gründe ihrer Teilnahme sprach. Die Jugendlichen wollen Aufklärung für eine wichtige Sache betreiben und die Botschaft von Anne Frank weitertragen, sagten sie.
Andrea Herrlein vom Regionalen Bildungsbüro führte durch das Programm, das von der Big Band des Stiftischen Gymnasiums musikalisch untermalt wurde. Auch das Dürener Bündnis gegen Rechtsextremismus stellte ihre Arbeit vor und verdeutlichte, dass Rechtsextremismus eine aktuelle Gefahr in unserer Gesellschaft ist.
Zu der Ausstellung, die bis Donnerstag, 29. September, läuft, gibt es ein umfangreiches Rahmenprogramm von lokalen Unterstützern. So gibt es thematisch passende Workshops, Lesungen und Vorträge für Jung und Alt. Einzelbesuche der Ausstellung sind donnerstags von 14 bis 19 Uhr möglich. Wer als Einzelperson an einem Donnerstag eine Begleitung wünscht, kann sich per Mail bei [email protected] anmelden. Das Amt für Schule und Bildung, das die Ausstellung und das Rahmenprogramm organisatorisch begleitet, steht für Fragen zur Verfügung. Weitere Infos auf www.kreis-dueren.de/wanderausstellung