Der Tagebau begleitet die Menschen im Rheinischen Braunkohlerevier seit mehreren Generationen. Umsiedlungsprozesse gehören zum Lebensalltag. Die Bewohner der letzten Dörfer wurden aufgrund des fortschreitenden Tagebaus Garzweiler II weitgehend geschlossen an einen neuen Ort umgesiedelt. Dies geschieht zu einer Zeit des immer größer werdenden Umweltbewusstseins in der Bevölkerung: Der menschengemachte Klimawandel stellt uns alle vor neue Herausforderungen und führt zu globalen Klimaprotestbewegungen. Vor diesem Hintergrund steht der Prozess der Umsiedlung in einem besonderen Spannungsfeld. Eine Frage, die vor dem Hintergrund des vorgezogenen Ausstiegs aus der Braunkohleverstromung bis 2030 zusätzliche Bedeutung erhält. Ganz besonders auch deshalb, da die Dörfer rund um Keyenberg bleiben und eben nicht dem Tagebau weichen müssen. Was bedeutet dies für die Menschen in der Region?
Seit 2019 begleiten die Kulturwissenschaftler des LVR-Instituts für Landeskunde und Regionalgeschichte die Menschen in Keyenberg und den Nachbardörfern beim Umsiedeln, beim Abschiednehmen, beim Neubeginn und beim Protest. Die Ergebnisse haben die Beobachtenden in der Ausstellung „Das Leben mit dem Loch“ aufgearbeitet.
Die Ausstellung „Das Leben mit dem Loch – Alltag im Rheinischen Braunkohlerevier in Zeiten der Energiewende“ ist bis Montag, 29. Juli, im Forum Seen & Entdecken, Moltkestraße 39, in Düren zu sehen. Besucht werden kann sie zu den Öffnungszeiten des Forums montags bis donnerstags von 10 bis 16 Uhr und freitags von 10 bis 13 Uhr. Der Eintritt ist frei.