Liebe Festgemeinde, lieber Axel, liebe Patricia Peill, lieber Martin Luppen, liebe Meisterspieler, liebe Mitstreiter im Vorstand und Verein!
50 Jahre Deutsche Amateurmeisterschaft SC Jülich 1910!
Dreifacher Deutscher Amateurmeister!
Deutscher Amateurmeister 1969, Deutscher Amateurmeister 1970, Deutscher Amateurmeister 1971!
SC Jülich 1910:
Bis heute der erfolgreichste Fußballamateurclub Deutschlands!
Ja, heute, liebe Freunde, dürfen und wollen wir im Glorienschein dieser Meistertitel schwelgen!
Exakt heute vor 50 Jahren, am 12. Juli 1969 schlagen unsere Zehner in einem rasanten Endspiel im Krefelder Grotenburg-Stadion die Spielvereinigung in Erkenschwick mit 2 : 1!
Eine von vielen bundesdeutschen Pressestimmen:
„Packend bis zur letzten Sekunde! Die intelligentere Mannschaft gewann den Amateurtitel!“
Vorher ringen die Meister die Konkurrenten des 1. FC Pforzheim, der Bremerhaven 93 Amateure und des S.V. Göppingen nieder, um sich für das siegreiche Finale zu qualifizieren.
Was für ein Ruhmestitel, was für ein Freudentaumel, was für eine unbändige Begeisterung!
Die Jülicher säumen zu Tausenden die Straßen unserer Herzogstadt und bereiten den Meisterspielern einen tosenden Jubelempfang!
Beim gefeierten Einzug der Meistermannschaft läuten sogar die Glocken vom Propsteikirchturm!
Rund 10.000 Menschen skandieren auf dem Marktplatz ohrenbetäubende Siegesgesänge zu den Meistern, Trainern und Begleitern auf dem Rathausbalkon!
Die Jülicher Nachrichten verteilen Extra-Ausgaben mit ausführlichem Spielbericht des Finales und damals üblichen Funkfotos!
Die Amateurmeister tragen sich unauslöschlich in die Annalen unserer Herzogstadt ein und schreiben einzigartige deutsche Fußballgeschichte!
Welchen Fußballhelden ist dieser meisterliche Fußballcoup vor 50 Jahren am 12. Juli 1969 gelungen:
Franz Barthels
Norbert Dolfus
Theo Fabry
Josef Görgens
Andy Heck
Rainer Henseler
Heinz Hoss
Werner Kamper
Dieter Kettenhofen
Peter Kosprd
Werner Marx
Herbert Mühlenberg
Heinz Osenberg
Dieter Stendel
Peter Vogts
Willi Zander
Und: Martin Luppen, der geniale Cheftrainer, ein Meister seines Fachs, Trainerlegende
Und: Reinhard Schilde, Co-Trainer und taktisch immer im Bilde
Und: Josef Krott, Obmann und stets ganz nah an der Mannschaft.
Diese Fußballmeister haben unserer Herzogstadt ein Denkmal gesetzt, das bis heute auf die ganze deutsche Fußballwelt besondere Strahlwirkung hat!
Noch heute wird man auf Reisen durch unsere deutschen Lande sehr oft zu aller erst auf unseren SC Jülich 1910 angesprochen, wenn der Name unserer Herzogstadt fällt.
Und das liegt auch und gerade am unglaublichen Triple-Triumph.
Denn die meisterliche Erfolgsstory geht bekanntlich in den Folgejahren 1970 und 1971 weiter.
Die Zehner bezwingen 1970 im Finale die Amateure von Eintracht Braunschweig mit 3 : 0 und verteidigen die begehrte Siegertrophäe.
1971 nehmen sich die Zehner im Endspiel die Amateure des VFB Stuttgart vor und schicken diese mit 1 : 0 nach Hause.
Sehr verehrte Damen und Herren, liebe Freunde, wir wollen mit Stolz und Freude feststellen, wir dürfen gleich dreimal goldenes Meisterjubiläum feiern.
Am 11. Juli 2020 und am 10. Juli 2021 jähren sich die nächsten Meistertitel unseres Traditionsvereins nochmals zum 50. Mal!
Diesen Titeljubiläen und ihren Protagonisten in den jeweiligen Meistermannschaften werden wir in den nächsten zwei Jahren gewiss ebenso angemessen huldigen, aber ohne das berühmte, ewig grüßende Murmeltier bemühen zu wollen, eben in neuer Feiermanier.
Lassen Sie sich überraschen…
Und, liebe Freunde, meine Damen und Herren, ich will an einem solchen großartigen Festtag unseres Meistervereins kein Wasser in den Wein gießen.
Aber erlauben Sie mir die nur wenige, aber nicht ganz unbedeutende Anmerkungen auch und gerade gerichtet an die heute anwesenden, Gold dekorierten Meisterspieler.
In der späteren Nachfolge der meisterlichen Heldentaten hat es leider schmerzhafte Abgesänge unseres Traditionsvereins gegeben und ist es nur engagierten und wahrlich unbeugsamen Ehrenamtlern zu verdanken, dass Jülich 10 auch heute noch eine Marke in der Welt des Amateurfußballs ist, und obendrein eine gut polierte Marke.
Denn 1997 warfen bekanntlich der damalige Krisenpräsident Peter Schmitz und sein Vorstand den Rettungsring.
2008 trat das damals so getitelte Kompetenzteam um…, ja hier steht er bis heute gerade und mit breitem Kreuz, mit Herz und Verstand…, und umgeben mit unbändigen und kompetenten Mitstreitern und Freunden wie Claus Nürnberg, Peter Kosprd und Heinz Osenberg als erfolgreiche Krisencrew auf den Plan, ein Team, das im Kern bis heute im Amt ist.
Jülich 10 ist längst wieder aus Ruinen auferstanden, unser Traditionsverein lebt, wenn auch bisweilen genügsam und den heutigen Realitäten im Amateurfußball entsprechend selbst diszipliniert, fernab von unsäglicher Himmelsstürmerei.
Wir Zehner stellen derzeit zwei Seniorenmannschaften und spielen nun in der 4. Saison in der Kreisliga A, wir bauen auf einer sich mittlerweile wieder gut entwickelnden Jugendabteilung auf und haben, und das lässt gewiss Insider aufhorchen, nach schweren Krisenzeiten inklusive Insolvenz und langem juristischen Kampf seit Januar diesen Jahres die Gemeinnützigkeit wiedererlangt.
Liebe Meister, liebe Freunde, verehrte Damen und Herren, wir Zehner können unsere Jubiläumsfeierlichkeiten krisenfest und zukunftsorientiert in ruhigem Fahrwasser begehen.
Natürlich sind wir auf die Unterstützung von Euch und Ihnen allen angewiesen!
Wir benötigen fortlaufend und dringend einsatzfreudige Aktive als Trainer, Betreuer und vor allem Kümmerer, wie Peter Kosprd sie immer so treffend nennt, Kümmerer, die das Seelenleben eines jeden Vereins ausmachen.
Heinz Osenberg hat das aktuelle Motto unseres Traditionsvereins kreiert:
„Wir sind gerne Zehner“!
Dieser Leitsatz wirkt als Bindeglied unseres Meistervereins zwischen Tradition und Moderne, zwischen der Zeit der Meistertitel 1969, 1970 und 1971 und der heutigen sportlichen und sozialen Verantwortung von uns Zehnern, Fußballbegeisterten, ob Jung oder Alt in unserer Herzogstadt eine Vereinsheimat zu geben.
Wir verneigen uns vor den überragenden Leistungen unserer Meister von 1969… und von 1970 und 1971… und sind heute mehr denn je gerne Zehner!
Leider können nicht mehr alle Meisterspieler unseren Jubiläumsfeierlichkeiten beiwohnen.
Wir gedenken der verstorbenen Zehner in der Reihenfolge des Jahrgangs ihres Heimgangs:
Heinz Pelzer, 1998
Rudolf Joeris, 2001
Hans-Werner Marx, 2003
Lutz Ender, 2009
Dieter Kettenhofen, 2015
Werner Kamper, 2018
Andreas Heck, 2019
und Heinz-Josef Goergens, 2019
Bitte erheben wir uns in Ehrerbietung für eine Schweigeminute!…
Und nun darf ich den Rednerstab weiterreichen an den Meistermacher und, wie er von seinen Spielern genannt wurde, Trainer-Fuchs, an Martin Luppen!