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Viel Ehre bei launigen Lazarusbrüdern

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Tradition wird groß geschrieben bei der Historischen Gesellschaft Lazarus Strohmanus auch wenn die Nächte kurz und der Veranstaltungen viele sind, wie Präsident David Ningelgen schmunzelnd die Gäste im Rathaussaal begrüßte. Schließlich gehört die Jahreshauptversammlung mit Absingen des Nationalliedes, des Schwurs auf „dä Mann“, der Verleihung des „wichtigsten Ordens“ – wie ihn Bürgermeister Axel Fuchs einmal betitelte – und der Ehrenkappen zu den bedeutendsten Pflichtveranstaltung der Lazarusbrüder.

Bereits ausgiebig gefeiert hat die Historische Gesellschaft ihren Pattühm Uwe Groteklaes bei der Taufe im Januar. Jetzt wurde es feierlich: Senatspräsident Linus Wiederholt verlieh nicht ohne mahnende Worte über die Pflichten, die mit dem Orden einher gehen, die Auszeichung. Dann ergriff die Joodemöhn Erika Müller-Bong, Vorjahres-Ordensträgerin, das Wort und ehrte Uwe Groteklaes mit ihrer Laudatio. Der Maschinenbaumechanikermeister – „wat für ein Berufsbezeichnung“  und Unternehmer aus dem Heckfeld kam schon früh in Berührung mit dem Lazarus, ließ sie wissen. Nicht nur, weil quasi nachbarschaftliche Verhältnisse mit dem Zimmerei-Betrieb von Hein Ningelgen gepflegt wurden, sondern auch, weil der Lazarusbrunnen während der Renovierung der Kö im elterlichen Betrieb „Asyl“ bekam. „Da konnte ich schon mal üben, wie es ist, am Tuch zu stehen“, witzelte der frischgebackene Ordensträger. Dass er ein engagierter Karnevalist ist, versteht sich von selbst. Die KG Rurblümchen ist seine närrische Heimat. Wie emotional die Ehrung ist, war spürbar, als die Laudatorin verriet, dass Uwe Groteklaes die Kappe seines verstorbenen Vaters trägt, denn „dann ist wenigstens von ihm dabei.“

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„Welche Aufgabe und Bürde“ er übernommen habe, so Präsident David Ningelgen, merke er immer dann, wenn er feststelle, wie lange einige der Lazarusbrüder bereits dabei seien. Es betrifft ihn sogar selbst: Sein Vize Jörg Schlader konnte den Präsidenten für 30 Jahre Mitgliedschaft ehren. „Es ist mir eine Freude“, sagte Schlader und ergänzte: „Du stehst hier genau richtig.“ Ebenso lang dabei ist Burckhard Mack, 30 Jahre, „ein hervorragender Lazarusbruder, mit dem ich gerne am Veilchendienstag durch Jülich ziehe“, wie David Ningelgen betonte.

25 Jahre Teil der Historischen Gesellschaft ist Dieter Esser und erhielt dafür die goldene Litze an seine Kappe. Josef Esser, der unter anderem Vizepräsident, Zeugwart, Praktikant am Tuch war und in seinem letzten Jahr als stellvertretender Tuchgruppenführer, wurde für 45 Jahre Mitgliedschaft geehrt. „Vielleicht hat der Willi sogar ein Reimchen für Dich“, stellte der Präsident augenzwinkernd in Aussicht.

In alters- und krankheitsbedingter Abwesenheit geehrt wurden Helmuth Brand für 60 Jahre und Karl-Heinz Chardin für 75 Jahre Treue zur Lazarusbruderschaft geehrt. „Das ist zum Niederknien“, sagte David Ningelgen mit gewisser Ehrfurcht. Die Herren werden einen persönlichen Besuch vom Präsidenten und einer Delegation erhalten, der sich auch Lazarusbruder und Hexenturm-Ordensträger Axel Fuchs anschließen will.

Dass es im Verein demokratisch zugehe, verriet Ningelgen im weiteren Verlauf. Alle Ämter werden per Wahl entschieden – so auch seines, das Präsidentenamt. Nach acht Jahren muss er im kommenden Jahr wiedergewählt werden. Andere Aufgaben werden jährlich vergeben, so etwa das des Besensführers. Kalle Stier sei es gelungen, 25 Jahre in Folge wiedergewählt zu werden „obwohl er alle quält“. Dafür erhielt er eine besondere Urkunde. Er werde aber, so kündigte Stier an, 2025 seine letzte Session in diesem Amt haben. „Jetzt sollen mal jüngere ran“, meinte Stier und die hat er sich offenkundig auch schon „parat gemacht“. Aber er bleibe bis an sein Lebensende – „das schwöre ich Euch“ _ der Historischen Gesellschaft treu

Ehrenkappen tragen können seit diesem Jahr drei Gastronomen aus Jülich, die unter anderem dafür sorgen dass die Lazarusbrüder immer gut gestärkt feiern können: Trude Eggen vom Café Fleur – womit sich die Zahl der geehrten Damen auf x erhöht – , Benjamin Lövenich vom Liebevoll und Arben Rrustemi von der Fischgastätte Bremerhaven. Außerdem Gerd Hintzen, Urgestein der befreundeten Gesellschaft KG Rurblümchen, und einer, „der immer für andere mitdenkt“ und ihm so schon mal „da Föttche“ gerettet hätte wie Präsident Ningelgen vor der Verleihung betonte: Nils Bode von der KG Rursternchen. Vervollständigt wird die Riege durch Thomas Surma, der den Karneval im Blut hat.

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