So kurz seine Lebensdauer, so groß die Schar seiner Anhänger. Am Veilchendienstag sind die Lazarus-Brüder mit „dä Mann“, der in diesem Jahr auf den Namen Lazarus Strohmanus Auwenius – kurz und hochdeutsch „Uwe“ – hört, durch die Stadt gezogen. Und an jeder Ecke haben mindestens Dutzende Jülicherinnen und Jülicher der Historischen Gesellschaft dabei zugesehen, wie sie den Strohmanus hochfliegen ließen – und dabei jedes gelungenge Precken mit „Ahs“, „Ohs“ und Applaus bedacht.
Um neun Uhr morgens sind die Brüder auf ihren langen Weg kreuz und quer durch die Herzogstadt gestartet, um 16 Uhr gab es ein letztes „großes“ Aufwerfen, samt der zweiten Schlüsselübergabe der Session, auf dem Marktplatz. Eigentlich nur bis Aschermittwoch, genau betrachtet aber bis nächstes Jahr Karneval, wie Präsident David Ningelgen schmunzelnd zugab, wird der Schlüssel zur „Macht“ nun von der Historischen Gesellschaft Lazarus Strohmanus bewacht.
Lautes Wehklagen und ein letztes Ständchen begleiteten den Lazarus das letzte Stück des Weges hin zu seinem nassen Grab in der Rur. Auch am Abend säumte eine dichtgedrängte Menschenmenge die Straßenränder bis hin zur Stadionbrücke, wo er auch in diesem Jahr ein würdiges Ende mit einem wahrhaft eindrucksvollen Feuerwerk fand.
Fotos: Patrick Arregui, Britta Sylvester