Ein Bad in blau-weißer Menge – das nehmen die Jülicher stets in ihrem Kulturbahnhof, wenn die CCKG einzieht: Mit „Là-laaa, lalalalalalalalala…“ begrüßten die Präsidenten Uwe Mock und Axel Fuchs nach zweijährigem Entzug der Vorpremiere zur Trunksitzung ihr Narrenvolk. Und das ging zur offiziellen Proklamationsfeier erwartungsgemäß begeistert mit und freute sich am lang vermissten Repertoire der Sitzungskapelle „Les 6 Kölsch, ein Cola“ mit dem neuen Schlagmann Rob Schellartz, den närrischen Balladen von „Flücken“, dem Tanz von Gardemariechen Sarah Weihrauch und dem immer wieder beeindruckenden CCKG-Fernsehballett. Diesmal waren die Mädels tänzerisch auf „Kneipentour durch Jülich“ – vom Liebevoll ging es in die Pulvermühle bis zum Pub. Was als Finale zur Trunksitzung am Nelkensamstag zu erwarten ist, bleibt noch geheim.
Von Disziplin war dagegen bei der „Garde“ mal so gar nix zu spüren. Die stürmte offenkundig coronageschädigt und programmvergessen als anarchischer Haufen Instrumentalisten die Bühne. Lediglich beim „Dom zu Kölle“ war wieder alles im Lot. Ob hier Fabio D‘Orsaneo, Haus-und Hoffilmer aus den Reihen Team HERZOG, als Verstärkung dienlich ist, wird sich noch zeigen. Jedenfalls erhielt er für sein nimmermüden Einsätze beim Dreh und am Schneidetisch den Titel eines Ehrengardisten – natürlich nicht ohne den obligatorischen Ritterschlag durch den „Trinkschuss“.
Höhepunkt einer jeden Proklamationsparty ist aber natürlich der Aufmarsch des Dreigestirns: Majestätisch umjubelt vom ihrem närrischen Hofstaat und unter den schrägen Klängen der Garde kamen Prinz „Möbbele Tom“ (Tom Peterhoff), Jungfrau „Christine, die 1. zum 2.“ (Christoph Hunschede) und „Bauer vom verarmten Landadel Chris, der 1.“ (Chris von Lüninck) begleitet von Prinzenführer Tobias Logen auf die Bühne. Dass von dem Quartett, das als Adaptionen aus dem Batman-Universum als Riddler, Joker und Harley Quinn fantastisch ausstaffiert war, zur aktuellen Session auch die ausgefallene Session mit nachgeholt wird, daran besteht sicher kein Zweifel.