Nach einer launigen Begrüßung durch den Präsidenten und Literaten Peter Lontzen stimmte „et Domhätzje Nadine“ die feierlaunige Narrengemeinde im Jülicher Kulturbahnhof auf die kommende Session ein, die schon zur Eröffnung so manche Überraschung parat hielt. Den allerersten Orden der Session erhielt Marion Pütz-Kniepen, für ihren langjährigen Einsatz vor, hinter und unter der Bühne, wie Lontzen augenzwinkernd erklärte. Sie stehe der KG immer zur Seite und zeige vor allem auch für die Mitglieder im erweiterten Vorstand viel Einsatz. Krankheitsbedingt sei der Radius etwas eingeschränkt, so dass der Präsident gerne den Sessionsorden am Platz „auslieferte“. Ebenso wie die Nadel, die Peter Plantikow für zehnjährige Mitgliedschaft erhielt. Der Ausgezeichnete war verletzungsbedingt an den Sitzplatz „gefesselt“.
Mit Spannung erwartet wurde Heribert Kaptain, Präsident des Regionalverbandes Düren e.V. im Bund Deutscher Karneval, der Ehrungen vorzunehmen hatte. Die erste Überraschung, bei der sich Präsident Lontzen die Hände vor Freude rieb, dass sie gelang, wurde Stefan Selbach zuteil. Im 25. Jahr seiner Mitgliedshaft erhielt der Wagen- und Bühnenbauer Selbach, der auch Elferratsmitglied bis 2011 war, fünf Jahre Geschäftsführer der KG und inzwischen dauerhafter Assistent des Präsidenten ist, den Verdienstorden in Silber des Regionalverbandes Düren. Dass die Rursternchen aber ihren Präsidenten Peter Lontzen klamm und heimlich beim Verband für die höchste Auszeichnung, nämlich den Verdienstorden des Regionalverbandes Düren in Gold mit Edelsteinen vorschlugen, war gelungene Überraschung des Abends. Peter Lontzen ist nicht nur seit 40 Jahren Mitglied und von Anfang an Elferratsmitglied der Rursternchen, er brachte sich als Redner ein, war im vereinseigenen Trompetenkorps Musikexpress sieben Jahre aktiv, und seine Amtszeit als Zeremonienmeister ab 1993 ging nahtlos in die des Literaten in Personalunion mit der Präsidentschaft über. „Ja Jung, wenn die Ehrunge aafange, dann merkt man, dat man alt weedt“, sagte der gutgelaunte Kaptain bei der Übergabe der Auszeichnung. In „Geheimschrift“, verriet er, seien ihm die Daten zugesandt worden, damit die Überraschung gelingen konnte. Mit einem strahlenden und sichtlich gerührten Präsidenten und donnerndem Applaus der Sternchen-Gäste wurde dieser Augenblick gefeiert.
Ansonsten gehörte die Bühne dem Tanz. Jede KG hat seine besondere Spezialität im Jülicher Land. Die der „Sternchen“ sind ihre Tanzgruppen unter der Ober“aufsicht“ von Sarah Hülsmann und Ausrichter des 2018 ins Leben gerufenen Star Contest. Die Qualität ist keine subjektive Einschätzung: Im Ü16-Turnier zur Coronazeit, so verkündete Peter Lontzen mit berechtigtem Stolz, erreichten die Teen Stars das Siegertreppchen. Den Grund hatte der Präsident auch parat „Unsere Tanzgruppen erzählen in ihren Darbietungen immer Geschichten – also hören Sie jetzt ganz genau zu!“ So tanzten sich die Minis durch Mary Poppins, die Teens entführten ins Weltall mit „Astronauts vs. Alliens“ „bis zu den Sternen und zurück“ und zeigten neben den gekonnt feschen Kostümwechseln spektakuläre Hebefiguren. Die Lucky Stars riefen ihrem Publikum „All you need is Alaaf“ zu und die Starlights machten Lust auf mehr: Lediglich Aufmarsch und die dreiminütige Zugabe gaben sie preis – bis Januar müssen die Sterchen-Anhänger sich gedulden, bis sie die gesamte Darbietung unter dem Titel „Forgotten Toys“ zu sehen bekommen.
Und da nach dem Tanz vor dem Tanz ist schloss sich eine ausgelassene Party an, bis die Gäste unterm Sternenzelt den Heimweg antraten. Übrigens: Beim Einlass herrschten strenge Kontrollen, die es ermöglichten, die Veranstaltung zwar kostümiert aber unmaskiert zu feiern.