Mit viel Engagement waren die Helfer morgens um 10 Uhr zur Stelle. Und zwar ziemlich pünktlich um 10 Uhr, wie Markus Vollmer von der IG Wir retten die Kastanien am Rurdamm schmunzelnd erzählt. „Bis 10 vor 10 war noch keiner da und dann auf einmal ganz viele. Aber es können natürlich nie genug sein – desto schneller sind wir fertig.“
Zwischen Schützenplatz im Heckfeld und der Brücke am Reitplatz waren die 80 Blättersammler bei der vierten Aktion der IG Rurdamm zu Gange. Rund 400 Bäume stehen dort und lassen ihr Laub fallen, dass eingesammelt wird, um der Miniermotte ihr zerstörerisches Werk an den Kastanien zu vereiteln. Dort nämlich überwintern der kleine Flieger aus der Familie der Schmetterlinge, die auch als Blatt-Tütenmotten bekannt ist. Der Befall führt zur so genannten „Wachstumsdepression“.
Viele der Helfer sind bereits zum wiederholten Mal als Unterstützer dabei. Pfadfinder waren mit blauen Säcken unterwegs und sammelten Abfall auf, ehe der Blätter-Sammeltrupp eintraf. Kian steht seiner Mutter Susanne Lucas, weil er nicht möchte, dass die Bäume kaputt gehen. Besonderen Spaß hatte der Grundschüler, als er einmal den Laubbläser mit dem Rechen tauschen konnte. Bereits im zweiten Jahr sind Mutter und Sohn aktiv. Im Vorjahr haben sie die Vogelhäuschen sauber gemacht und der Grundschüler ist mit Begeisterung in die Bäume gestiegen.
Der Bauhof unterstützt jedes Jahr mit Material und „Menpower“ sowie Fahrzeugen die Aktion. Mit den Wagen werden die Blätterhaufen aufgenommen, um es später fachmännisch zu entsorgen. Viele Helfer bringen auch eigene Rechen mit – genug kann es aber nie sein, meint Vollmer. Auch wünschen sich die Aktiven mehr Unterstützung. „Es wäre gut, wenn sich auch die Schulen wieder beteiligen würden“, meint Claudia Cormann-Wiersch. Im ersten Jahr hatte es von dieser Seite auch Hilfe gegeben. Und natürlich wäre es auch schön, wenn die Anwohner sich einbringen würden, ergänzt Markus Vollmer.
Mittags gab es eine Stärkung von „Plantikow“. Danach erledigte der harte Kern noch die Restarbeiten.