Stimmungsvoll, so war der Abend von Anfang an. David Ningelgen, Präsident der Gastgeber Historische Gesellschaft Lazarus Strohmanus, ließ die imposante Anzahl an Lazarus-Brüdern gesanglich mit der Frage einziehen: „Wat wör der Jülicher Fasteleer, wenn Lazarus net wör?“, ehe obligatorisch das Nationallied der Gesellschaft durch den Kulturbahnhof tönte. Die Taufe von „dä Mann“ am 2. Samstag im Januar gehört fest in den Terminkalender als „gesellschaftliches Ereignis“. Dich gedrängt standen die Reihen in der Halle des KuBa, so dass für die Bühnengäste erstmal für den Aufmarsch manches Mal erst Platz geschaffen werden musste.
Und die reihten sich wie Perlen an einer Kette: Schwungvoll tänzerisch präsentierten sich das Damen-Dreigestirn von der Jubiläums-KG Schanzeremmele aus Stetternich, dem zweiten Zentrum von Jülich. So musste sich David Ningelgen belehren lassen, der die Heimat der KG als „Vorort“ bezeichnet hatte. Nachdem geklärt war, dass Jülich mehr als ein Zentrum hat, ertanzten sich Prinzessin Eva (Marx), Bäuerin Sabine (Bragard), Jungfrau Sandra (Dreesen) begleitet von Prinzessinenführerin Sidonja (Emmerich) und Schanzeremmel Ela (Gierkens) die Begeisterung der Taufgäste. Überzeugend setzten sie den Cat Ballou Song „Mer fiere et Levve“ in Szene.
Tosenden Applaus gab es auch für die Stammgäste von der KG Rursternchen, die Lucky Stars. „Jeckea“ hieß da Motto der bewegten Persiflage – oder war es eine Hommage – an ein ähnlich klingendes schwedisches Unternehmen. Den Wunsch, einen Gardetanz zu sehen, hatte die Stadtgarde vernommen und präsentierte die eigens einstudierte Formation zur Freude des Publikums.
Sichtlich emotional wurde es, als „dä Mann“ und schließlich sein Pate auf die Bühne gebeten wurden. Uwe Groteklaes, Gewächs der Jubiläums-KG Rurblümchen, langjähriger Unterstützer der Lazarus-Brüder und als solcher seit 13 Jahren Ehrenkappenträger, steht in diesem Jahr Lazarus zur Seite.. Wer gut aufpasst bei den drei Taufnamen, dem fallen einige Unterschiede auf und die schmücken das Patenkind erheblich: Denn „als Spross des alten Nikolaus hohen Ranges“ ist es doch etwas anderes ob es heißt: „et em waache Ovverstüvvje, dä och at in Gesellschaff vun die aale Präsidente ens en Zwiefelsfroch parat hätt un nit de Schnüss nohschwaade däät“ oder „Aus Treue, Besonnenheit, Großzügigkeit und gesunder Skepsis legierter, strategisch denken- und lenkender Weggefährte präsidialer Altvorderer“. So ganz Wort für Wort übersetzt ist das nicht. Aber eben für „en scharmant Blömcher“ ergibt sich da ein ganz großartiges, rundes Charakterbild, das dem Patenkind mit auf den Weg gegeben wird. Und die Frage von Uwe Groteklaes war dann eher Zeichen der Bescheidenheit: „Darfst Du das, kannst Du das, bist Du der Sache überhaupt würdig?“ Und der Pate , desse dessen Täufling auf den lateinischen Namen Lazarus Strohmanus Auwenius, zu deutsch „Uwe“ hört, beantwortete sie dann auch selbst selbst: „Je länger es dauert, desto mehr fühlt man sich in der Rolle wohl. Es ist eine umsägliche Freude, Teil dieser Tradition von dieser Gesellschaft zu werden.“
Mit dem Amt ist die Auszeichnung mit dem Hexenturmorden verbunden, den die historische Gesellschaft traditionell am Tulpensonntag verleiht.
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Die Taufnahmen
auf Latein:
ADVENIT CUM QUADRIGA FERRO ARTIFICIOSE FABRICATA, GRAVISSIMARUM AEDIFICIORUM EXCOGITATOR ET MUNITUS, AMICUS ET FRATER GERMANUS.
SOCIUS FIDELITATIS, PRUDENTIAE, LIBERALITATIS ET SANITATIS SCEPTICISMI, OPPORTUNE COGITANS ET GUBERNANS, COMES PRAESIDENTIALIUM DECESSORUM ET CUSTOS FAMILIAE RAEDA PATIENTISSIMUS.
ORNAMENTUM PLANTARUM
GENEALOGIA CUM ASSIDUO STUDIO AGENDI INSTRUCTA ET FILIUS HERMANNUS IOSEPHUS GROTEKLEAS.
RUR AD RIPAS PALTINUM FLAVA COMA FLORALIA ORIBUS ULTIMA QUAERENS, LAZARUS STROHMANUS AUWENIUS.
auf hochdeutsch
Taufname im Jahre 2025 „Hochdeutsch“ Mit dem meisterlich gefertigten stählernen
Streitwagen Angereister, Konstrukteur massivster Bauten und erstarkter aufrichtiger Freund und Bruder.
Aus Treue, Besonnenheit, Großzügigkeit und gesunder Skepsis legierter, strategisch denken- und lenkender Weggefährte präsidialer Altvorderer und geduldiger Hüter der Familienkutsche.
Als Spross des alten Nikolaus hohen Ranges ausstaffiert mit immerwährendem Tatendrang und ziervolles Blumengewächs des Eingetragenen Vereins.
Mit wallendem platinblondem Haar das finale florale Spalier am Ufer der Rur suchender,
Lazarus Strohmanus Auwenius
in der Muttersproch
Met en staats jearbeid Päädskaar/ Kreegskutsch Aanjelangte, Bauhäär fasser Werkstöck suwie jesung opreechte Kabänes un Broder.
Keine Aäzezäller, ever ne luuse un trüe met em waache Ovverstüvvje, dä och at in Gesellschaff vun die aale Präsidente ens en Zwiefelsfroch parat hätt un nit de Schnüss nohschwaade däät, zodäm jedoldije Höder vun Ningelchens Kutsch.
En scharmant Blömcher dat emmer fleßich jet ze dun hätt bei dä Jruße Schmölzche us Jülich un evvesu, janz klor, als Jong singes Pap Manes.
Mim wihede strühblonde Hoor dat Eng vum Zoch un dat Spalier der Blömcher am Ufer de Rur sökende, Lazarus Strohmanus Uwe
