„Vielen Bäumen geht es derzeit schlecht – alten und jungen“, sorgt sich Wilfried Krieger vom städtischen Bauhof um die Bäume nach einem trockenen Frühjahr und den bereits seit Jahren herrschenden trockenen und heißen Sommern. „Es fehlt einfach ausreichender Niederschlag. Eigentlich bräuchte jeder der großen Bäume mehrere tausend Liter pro Jahr. Kann er sich über die Wurzeln nicht selber versorgen, können wir mit Wasser von oben helfen, um Schäden zu mildern oder zu verhindern“, so Wilfred Krieger.
Trockenschäden in der Krone sind ein erstes sichtbares Zeichen für den Wassermangel, ein dichtes Blattwerk dagegen zeigt, dass der Baum ausreichend Wasser bekommt. Wirft ein Baum seine Blätter vorzeitig ab, hat dieser als letztes verzweifelte Maßnahme versucht, die Verdunstungsfläche maximal zu verringern, um mit dem wenigen Wasser zu überleben.
Aber auch die jungen Bäume benötigen in ihrer Wachstumsphase viel und vor allem regelmäßig Wasser. Dafür gibt es Vorrichtungen, die das Wasser dosiert abgeben. Sowohl das Bewässern der großen Bäume als auch das Befüllen der „Dosierungshilfen“ für die kleinen Bäume wird seit Jahren durch den Bauhof vorgenommen. In diesem Jahr erhält der Bauhof dabei erstmals Unterstützung von der Feuerwehr Jülich. „Als wir um Hilfe gefragt wurden, haben wir natürlich im Rahmen unserer Möglichkeiten gern zugesagt“, so Swen Henseler, Leiter der Jülicher Feuerwehr.
So können nun täglich etwa 100 Bäume bewässert und Jungbäume versorgt werden. Täglich sind mehrere Fahrzeuge von Bauhof und Feuerwehr im Einsatz. „Wir tun, was möglich ist“, so Swen Henseler und Wilfred Krieger unisono. Die vom Bauhof aufgelisteten Bäume sowohl im Stadtgebiet als auch in den Ortsteilen wurden einzelnen Löschgruppen zugeteilt, die nach Plan diese Liste mehrere Stunden pro Tag abarbeiten – sofern die Einsatzlage der Feuerwehr das zulässt.
„Doch auch jede Bürgerin und jeder Bürger kann etwas für die Bäume der Stadt tun“, so Wilfried Krieger. „Jeder, der einen Schlauch oder Gießkanne zuhause und einen Baum vor der Haustür hat, kann diesen versorgen – jeder Baum freut sich über jeden Tropfen!“, appelliert er an die Hilfsbereitschaft der Jülicher Bevölkerung. „Dabei ist es besser, einmal hundert Liter zu gießen als zehn Mal zehn Liter.“ Mit vereinten Kräften wird so versucht, den Baumbestand der Stadt Jülich auch durch den heißen Sommer zu bringen.