Anders als Historiker wie Joseph Kuhl, der Ende des 19. Jahrhunderts eine vierbändige Stadtgeschichte verfasste, und Hartwig Neumann, der in den 1970er- und 1980er-Jahren die Erforschung der Jülicher Festungsgeschichte prägte, schuf Friedrich Lau weit weniger populäre Werke, die aber eine große Bedeutung hatten. Der Düsseldorfer Staatsarchivar Bernhard Vollmer widmete dem 1947 Verstorbenen im 45. Band des Düsseldorfer Jahrbuchs aus dem Jahr 1951 einen umfassenden Nachruf, in dem er auch die Verdienste um die Aufarbeitung der Jülicher Geschichte würdigte:
„Eine eingehende Untersuchung (aus dem Jahr 1925) galt der bedeutenden Architektenfamilie Pasqualini und ihrer Schule. Der Festungs- und Schloßbau Alexander (Alessandro) Pasqualinis in Jülich fand besondere Würdigung.
Die Beschäftigung mit den Bauwerken der alten Herzogstadt wurde die Veranlassung, daß Friedrich Lau ihr jetzt seine ganze Arbeitskraft zuwendete. In langjährigen und überaus schwierigen Untersuchungen schuf er eine ‚Historische Topographie der Stadt Jülich‘, die (1932) in der Reihe ‚Quellen zur Rechts- und Wirtschaftsgeschichte der rheinischen Städte‘ erschien. Durch zeitraubende Sammlung und sorgfältige Prüfung eines oft doppeldeutigen und dadurch irreführenden Materials gelang es ihm, eine zuverlässige Einordnung zahlloser Einzelnachrichten zu erzielen und damit zunächst für die Zeit nach dem Jahre 1650 eine zuverlässige Grundlage für die weiteren Feststellungen zu gewinnen.
Von diesem gesicherten Boden aus wurden die ältere, nachrichtenarme Zeit aufgehellt und einzelne Angaben des 13. und 14. Jahrhunderts mit der späteren Überlieferung verknüpft. Das Ergebnis war ein in den Hauptpunkten gesicherter Plan der 1547 durch den Stadtbrand fast völlig vernichteten Altstadt. Trotz mangelnder gleichzeitiger Akten konnten auf diese Weise die durchgreifenden Veränderungen, die der Stadtplan damals durch Alexander (Alessandro) Pasqualini erfuhr, klargestellt werden. Durch die endgültige Eingliederung der zahllosen Einzelnachrichten schuf Lau eine möglichste Kürze mit der nötigen Übersichtlichkeit vereinendes Grundbuch einer niederrheinischen Stadt, in dem nicht nur die Häuser und ihre Besitzer, sondern auch die Mieter nach Stand und Gewerbe verzeichnet sind.“
Die Voraussetzung dafür, dass Friedrich Lau eine solch quellengesättigte Darstellung zur Stadtgeschichte Jülichs vorlegen konnte, liegt in seinem langjährigen Wirken als Archivar am Staatsarchiv in Düsseldorf, dem heutigen Landesarchiv NRW, Abteilung Rheinland, das sich nun in Duisburg befindet. Der 1867 in Lübeck geborene Historiker wirkte hier seit 1902 und betreute zudem noch die dem Archiv zugeordnete Landesbibliothek, die heute zum Bestand der Universitätsbibliothek Düsseldorf gehört.
Schon nach seinem Studium in Freiburg, Berlin und Bonn, das er mit einer Dissertation zu einem stadtkölnischen Thema abschloss, hatte er sich intensiv mit einzelnen Aspekten der rheinischen Landesgeschichte beschäftigt; unter anderem gab er zwei Bände der Aufzeichnungen des Kölner Bürgers Hermann Weinsberg aus dem 16. Jahrhundert heraus. Noch heute bildet sein umfangreiches wissenschaftliches Werk, das auch Studien zum Hof und zur Kunstpolitik Kurfürst Johann Wilhelms von der Pfalz umfasst, in Düsseldorf liebevoll Jan Wellem genannt, einen wichtigen Bezugspunkt für die rheinische Landesgeschichte. Insoweit wurde 1998 eine würdige Persönlichkeit für eine Straßenbenennung in Jülich gewählt.