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Heiße Geschichte

Seit 100 Jahren gibt es eine Feuerwehr in Güsten. Am Dienstag, 6. Januar 1920, gründete Werner Müller zusammen mit neun weiteren Männern die Feuerwehr des Dorfes. „Man hatte bereits vorher schon zusammen gelöscht“, sagt Toni Schmitz von der Ehrenabteilung der Freiwilligen Feuerwehr Jülich Löschgruppe Güsten. Nächstes Jahr ist er 50 Jahre mit dabei. Als er in die Feuerwehr eintrat, lebten einige der Gründungsmitglieder noch. Dann sagt er weiter: „Mit der Gründung der Feuerwehr machte man das dann offiziell.“ Vieles habe sich seitdem für Feuerwehrmänner geändert.

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1920 wurde die Feuerwehr in Güsten gegründet. Foto: privat
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Bereits kurze Zeit, nachdem sich die Männer zusammengeschlossen hatten, wurde es ernst. So steht in einer Chronik, die Gottfried Palandt 1979 erstellte: „Im Spätherbst 1923 so gegen 23:00 oder 24:00 Uhr wurde die Wehr alarmiert. In der großen Feldscheune der Güstener Burg war Feuer ausgebrochen. Als wir nach kurzer Zeit ankamen, stand die ganze Feldscheune in Flammen. In der Schleuse standen vier Wagen mit Strohballen beladen […]. Von der Feldscheune blieb so gut wie nichts übrig.“ Auch die Zeit des Zweiten Weltkrieges ist dokumentiert. Neben der Bergung von abgestürzten Bombenfliegern ist auch der letzte Großeinsatz des Krieges niedergeschrieben. „Am 16. November 1944 bei dem großen Fliegerangriff auf Jülich warfen die Flieger über Welldorf eine Luftmine und einige Phosphor-Brandbomben ab. Als keine Gefahr mehr für Güsten bestand, rückte die hiesige Feuerwehr zur Hilfe nach Welldorf aus. Das Bild, das sich uns bot, war verheerend. Die Ecken Jülicher Straße / Schmiedstraße und Jülicher Straße / Serrester Straße waren dem Erdboden gleich. Mehrere andere Häuser waren mit Mitleidenschaft gezogen worden. Die Straßen glitzerten vor Phosphor. Uns blieb nichts anderes übrig, als kleine Brände zu löschen und nach Toten und Verletzten zu suchen“, ist zu lesen.

Toni Schmitz berichtet von der Löschpraxis zur Gründungszeit. In der Chronik umherblätternd holt er ein Bild einer alten Löschkarre hervor. Das Ding sieht aus wie eine alte Kutsche ohne Sitzplätze. Eine Pumpe ist angebracht, die von zwei Leuten den kompletten Löschvorgang hindurch durch Muskelkraft angetrieben werden musste. Durch das Pumpen kam Druck auf den Wasserschlauch, und es konnte gelöscht werden. Auch aus Leder gefertigte Löscheimer waren ein normales Mittel, um das Feuer zu löschen.

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Bevor es die heute typischen Piepser gab, erschallte zur Alarmierung der Feuerwehrleute die Sirene. Auch in den 70er-Jahren führte dies immer mal wieder zu Fehlalarmen. So Schmitz: „Wenn der Wind günstig stand, hören wir manchmal in Güsten die Sirene in Rödingen. Ein paar Mal ist es dann passiert, dass wir zur Feuerwehrgarage gelaufen sind, und in Güsten gar kein Brand war.“

Auch die Schutzkleidung sowie die weitere Ausrüstung hat sich grundlegend verändert. Technisch leistungsfähige Schutzkleidung hält Hitze und Rauch beim Einsatz die Gefahr von den Einsatzkräften so gut wie möglich fern. Das Löschgruppenfahrzeug LF20 ist mit reichlich Ausrüstung und Platz für neun Personen vielseitig einsetzbar.

Das ist auch notwendig. Denn, so Toni Schmitz: „Bei der Feuerwehr zu sein, ist spezieller geworden. Die Einsätze sind vielfältiger.“ So reagiert die Feuerwehr heute nicht mehr nur auf Feuer-, sondern auch auf ABC-Alarme und unterstützen bei Umweltkatastrophen. Außerdem seien die Verkehrsunfälle deutlich schwerer geworden – weil die Fahrzeuge heutzutage schneller sind.

Vielleicht deswegen sind Feuerwehrmänner und Feuerwehrfrauen heute ganz anders ausgebildet. Zahlreiche Lehrgänge sollen die Gruppen auf den Ernstfall vorbereiten. Auch im Zeichen des Selbstschutzes. „Früher konnte man sich nach fünf Jahren Mitgliedschaft ohne weitere Prüfung Feuerwehrmann nennen. Das ist heute nicht mehr denkbar“, so Toni Schmitz.

Am 6. September 1979 bekam die Freiwillige Feuerwehr aus Güsten dann nochmal reichlich Verstärkung. Durch die Gründung einer Damenfeuerwehr löschten von da an auch zwölf Frauen mit. „Wir waren sowieso immer mit dabei und dann dachten wir, wir können das auch“, sagt Dorothea Schmitz, Gründungsmitglied der Damenfeuerwehr. Auch heute ist sie als Unterbrandmeisterin in der Feuerwehr aktiv. Ihr Mann Toni Schmitz wirft ein: „Eins war von Anfang an Grundvoraussetzung: Die Frauen müssen genauso viel können und machen wie die Männer.“

„Es ist nicht immer so leicht, alles unter einen Hut zu bringen. Aber man macht es freiwillig, es macht Spaß, und man hilft anderen Menschen“, sagt Dorothea Schmitz zum Leben mit der Feuerwehr. Aktuell zählt die freiwillige Feuerwehr Löschgruppe Güsten 16 Mitglieder. Es sind noch Plätze frei. In diesem Sinne


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