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Frisches Blut gesucht

Es gibt brenzlige Situationen im Leben, nach denen man die sprichwörtlichen „Drei Kreuze“ machen könnte. Besonders ernst wird es meistens, wenn es um die Gesundheit geht.

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Grafik: Sophie Dohmen
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Auf der Website des Blutspendedienst West erzählen Menschen, die diesen Moment schon mal erlebt haben, ihre Geschichte. Darunter beispielsweise David Behre, dem bei einer Kollision mit einem Zug Teile der Beine abgetrennt wurden. Heute ist er Profisportler im Sprinten. Dabei helfen ihm spezielle Prothesen. Da er bei dem Unfall sehr viel Blut verlor, wurde sein Leben durch das Blut von Spendern gerettet.

Der Blutspendedienst West, das ist eine Organisation des Deutschen Roten Kreuzes, die Rücklagen an Blutkonserven bildet. Dabei deckt der Blutspendedienst West, zu dem auch der DRK Kreisverband Jülich gehört, das Gebiet NRW, Rheinland-Pfalz und das Rheinland ab. Auf diese Ressourcen, die bei den Spendenaktionen generiert werden, greifen beispielsweise Krankenhäuser zurück, wenn dort die Vorräte knapp werden.

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Noch wirkt sich die Spendenbereitschaft nicht auf die Krankenhäuser aus. „Wir haben bei uns zurzeit keinen Engpass bei den Blutpräparaten. Durch verbesserte OP-Techniken zum blutsparenden Operieren und ein professionelles Blutmanagement können die vorhandenen Bestände effektiver genutzt werden“, so Marcus Flucht, Chefarzt der Abteilung für Anästhesie und Intensivmedizin im St. Elisabeth-Krankenhaus Jülich.

Beim Blutspendedienst ist das bereits anders.

„Uns fehlen täglich zwischen 200 und 300 gespendete Blutkonserven“,

sagt Anna Justen, die stellvertretende Blutspendebeauftragte beim DRK Kreisverband Jülich. Seit dem Beginn der Corona-Krise ist die Zahl der Spender drastisch zurückgegangen. Das liegt laut Justen an unterschiedlichen Faktoren. „Viele Spender haben momentan Bedenken, wenn sie zu den Spendeterminen kommen. Außerdem sind uns viele Termine weggebrochen, viele sind in den Sommerferien weg, und auch die Firmentermine finden momentan nicht statt, weil die meisten im HomeOffice sind“, meint Justen dazu. Blutvorräte müssen bei einem Notfall vorhanden sein. Um Leben zu retten. Beispielsweise, wenn mehrere Autos bei einem schweren Crash beteiligt sind, und viele Menschen gleichzeitig in die Notfallaufnahme kommen.

Grundsätzlich werden, das bekräftigte die Blutspendebeauftragte, bei den Blutspendeterminen zahlreiche Maßnahmen ergriffen, die vor dem grassierenden Coronavirus schützen sollen. So besteht Maskenpflicht, es wird Fieber gemessen, und der Abstand wird eingehalten. Außerdem gibt es kein Buffet mehr. Damit der Magen trotzdem nicht leer bleibt, gibt es Lunchpakete zum Mitnehmen. Hinweise darauf, dass SARS-CoV-2 durch Blut übertragbar ist, gibt es laut dem RKI übrigens nicht.

Da die Kapazitäten durch den nötigen Abstand zueinander begrenzt sind, gibt es per Internet ein Terminvergabesystem. Das sei kein Muss, so Justen, vermeide aber unnötige Wartezeiten. Auch ohne Termin habe man bis jetzt aber niemanden wegschicken müssen.

Der Grundsatz:

„Vor einer Blutspende sollte man sich fit fühlen und genug getrunken haben“,

sagt Justen. Ob man dann für eine Spende in Frage kommt, wird anschließend über einen Fragebogen abgeklärt. Momentan ändern sich die Vorgaben, wer spenden oder nicht spenden kann, immer wieder, da sich die Lage rund um das Corona-Virus ständig verändert.

Eine andere Lösung, als weiterhin Termine zum Blutspenden zu initiieren, gibt es nicht, denn man kann kein Blut künstlich herstellen. Anna Justen weiter: „Außerdem spenden auch regulär nur drei Prozent der Bevölkerung. 80 Prozent sind aber während ihres Lebens auf eine Blutkonserve angewiesen. Das ist ein Missverhältnis.“

Wer spenden möchte, aber vorher noch Fragen hat, kann den Blutspendedienst West kontaktieren. Dieser hat die Nummer 0800 11 949 11. Aus dem deutschen Festnetz fallen keine Gebühren an.

Wer Spender werden möchte, kann dies im Jülicher Land zu folgenden Terminen:
·Dienstag: 1. September, 16 bis 20 Uhr in Aldenhoven im Katholischen Pfarrheim, Kapellenplatz 14
·Mittwoch: 2. September, 16 bis 19:30 Uhr in Koslar in der Bürgerhalle, Rathausstraße 17
·Montag, 7. September, 16 bis 20 Uhr in Titz in der Primusschule, Mörikestraße
·Montag, 21. September, 16 bis 20 Uhr in Titz in der Primusschule, Mörikestraße
·Montag, 28. September, 15 bis 20 Uhr in Jülich im Mädchengymnasium, Dr.-Weyer-Straße 5

Zu einer Terminreservierung geht es hier lang.


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