Auch das Forschungszentrum (FZJ) beteiligt sich an der Aktion und bildet innerhalb von Workshops am JuLab, dem Schülerlabor der Forschungseinrichtung, Lernbegleiter aus, die mit den Lernmaterialien und zahlreichen Ideen als Botschafter des FZJ in die Welt hinaus gehen. Um die 60 Eltern sowie weitere 20 Erzieher und Grundschullehrer nehmen teil, die dann gemeinsam mit bis zu 3000 Kindern das Thema erforschen. „Es ist wichtig, dass Kinder forschen, damit sie ihre eigenen Ideen und Gedanken einbringen und Sachen untersuchen. Merken, das ist die naturwissenschaftliche und technische Grundlage: Wie funktionieren die Dinge und wie sehen sie aus?“, sagt Anne Fuchs-Döll, die didaktische Leitung des JuLab. Dadurch könne man sich ein Bild der Welt machen und sich auch auf diese vorbereiten. So wurden den Teilnehmern des Workshops Experimente vorgestellt, die die Beschaffenheit des Bodens und die dort vorkommenden Lebewesen offenlegen.
Ein grundlegendes Experiment soll beispielsweise klären, aus welchen Teilen der Boden besteht. Hierzu werden ein paar Hände voll Erde in verschiedene Siebe mit unterschiedlichen Maschenweiten gegeben. Küchen-, Tee- oder Sandkastensiebe sind unter anderem dafür geeignet. Beim Aussieben kann festgestellt werden: Der Boden hat ganz feine Bestandteile wie Sand, Schluff oder Ton, aber auch ganz grobe wie Kieselsteine. Je nach Probe, also je nach Ort, von dem die Erde mitgenommen ist, sind die Bestandteile verschieden. Um ihre Umwelt kennenzulernen, müssen Kinder mit dieser auch in Berührung kommen (dürfen). Wenn man so die Erde neben seinem Ohr zerreibt, nimmt man beispielsweise ein Geräusch wahr, falls sich Sand in der Erde befindet. Lehmiger Boden ist in der Hand formbar. Da heißt es eben auch, sich für die Forschung auch mal ein wenig dreckig zu machen und ein wenig Unordnung zu schaffen.
Mit einem anderen Versuch kann den Kleinen gezeigt werden, dass der Erdboden auch ein wichtiger Wasserspeicher ist. Denn wohin verschwindet das Regenwasser, sobald es mit dem Grund in Berührung gekommen ist? „Der Kern ist natürlich das Experiment. Aber es ist ganz wichtig, dass man sich vorher eine Frage stellt für das, was man wissen möchte, und das dann experimentell bearbeitet und hinterher dann auch nochmal reflektiert“, Fuchs-Döll hierzu.
Auch hierzu wird ein Experiment vorgestellt: Dabei wird ein Filter in einen Trichter gelegt. Anschließend werden 50 Gramm Grund in den Trichter gegeben und 100 Milliliter Wasser über die Erde geschüttet. Durch einen Messbecher unter dem Trichter kann nun abgelesen werden, wie viel die Erde halten konnte. Der Vorgang kann wiederholt werden, um die volle Sättigung der Erde mit Feuchtigkeit zu erreichen.
Durch das hierdurch erfahrene Wissen soll die damit verbundene nachhaltige Entwicklung angestoßen werden. Über die Botschafter sollen die hierfür notwendigen Kompetenzen an die Problemlöser von morgen weitergegeben werden. Übrigens: Nicht immer wird der „Tag der kleinen Forscher“ genau am 23. Juni durchgeführt. Man kann vor- oder nachfeiern. Material zum Mitmachen gibt es auf der Webseite des FZJ oder unter www.tag-der-kleinen-forscher.de.
Fotos: Mira Otto