Er ist der beste Freund des Menschen, ein Kumpel, der einen nie im Stich lässt: Der Hund, der Buddy. Markenzeichen: Immer gute Laune haben und gute Laune schenken. Was unseren Buddy von anderen unterscheidet: er ist mannshoch, hat einen riesigen Kopf, und geht auf zwei statt vier Beinen und ist auch ansonsten geheimnisvoll. Er taucht immer nur kurz auf Festen auf und verschwindet dann wieder.
Wo kommt Buddy eigentlich her?
Geboren ist er auf unserem Sofa während der Pandemie. Es war so traurig zu sehen, dass die Kinder alle alleine zu Hause bleiben mussten. Sie haben es nicht verstanden: Isolation, Abstand… und dann war er plötzlich da. Seitdem ist er unterwegs, um Kinder glücklich zu machen. Zuerst von Fenster zu Fenster, da hat er gewunken und ein bisschen Spaß gemacht, heute überwiegend auf Festen und Veranstaltungen.
Und das macht er ganz schön oft!
(grinst) Ja, das stimmt wohl. Im ganzen Jahr 2022 waren es über 200 Termine, in diesem August alleine zwölf. Das geht vom bis zum Fackelwalk in Jülich. Was Anfangs Spaß war ist inzwischen eine Mission! Es hat sich schon viel verändert. Es geht nicht mehr nur darum, Kindern eine Freude zu machen, sondern hat inzwischen einen karitativen Hintergrund. Er stellt sein Körbchen auf und bittet um Spenden.
Gibt es besondere Organisationen, für die das Geld gedacht ist?
Ein besonderer Partner ist der Verein „Breakfast for Kids“. Sie sorgen in Aachen dafür, dass Kinder nicht ohne Frühstück zur Schule gehen müssen. Aber natürlich gibt es auch Projekte wie in Siersdorf im vergangenen Jahr. Da gibt seinen gelähmten Jungen, mit dem die Eltern nicht einkaufen gehen konnten, weil keine rollstuhlgerechten Einkaufswagen vorhanden waren. Inzwischen gibt es zwei! Auf einmal gibt es ein Problembewusstsein, das in Unkenntnis vorher nicht da war. Jetzt kommt es vielen zugute. Und so gibt es ganz viele Projekte, für die er sich engagiert – wenn er sie gut findet.
Inzwischen hat Buddy ja auch ein eigenes Merchandising.
Das hat sich so ergeben. Leute sehen Buddy im Internet, finden cool was er macht und bieten dann ihre Unterstützung an. So kam es zu den Buddy-Printen, der Kappe und auch dem Duftbaum. Eigentlich sollte jeder fünfte nach nassem Hund riechen (lacht laut), aber das war nicht hinzubekommen. Es haben sich ganz viele neue, spannende Verbindungen ergeben. Auch mit anderen „Maskottchen“.
Maskottchen?
Ja, wie beim Fackel-Walk in Jülich, da waren der Panda und „Sci-Fox“ dabei. Buddy kennt auch das Fohlen von Borussia Mönchengladbach und das DFB Maskottchen, den Adler… Sie sind mittlerweile auch vernetzt. Toll wäre es, wenn wir eine Parade von ganz vielen Maskottchen machen könnten. Das ist noch einer seiner Träume: „Eine Parade durch mein Dorf!“
Wie kommen Menschen mit Buddy in Kontakt, der ja am liebsten unerkannt bleibt?
Viele kontaktieren ihn über Instagram oder Facebook, schreiben, wenn Hilfe nötig ist. Die Anfragen sind ganz unterschiedlich: Kinder sind krank, trauern oder haben eine andere Not. Als das Hochwasser Stolberg so sehr getroffen hat, ist Buddy dorthin gefahren. Es ist einfach schön zu sehen, wie Kinder in Not oder auch in Krankheit für einen ganz kurzen Moment alles einfach vergessen. Viele träumen inzwischen von Buddy (lächelt), erzählen die Eltern. Buddy sagt: „Ich fühle mich so ein bisschen so Mickey Maus“. Die Kinder laufen auf ihn zum, umarmen ihn. Da sind so viele Emotionen im Spiel.
200mal Radschlagen und Handstand! Was eine Leistung.
Dafür hält er sich auch fit, treibt viel Sport, probt seine Choreografie. Es müssen mindestens sechs Liter Wasser fließen, sonst geht es nicht. Das ist auch ganz schön auf der Waage, aber nur kurz (grinst).
Wie oft muss Buddy sein Fell wechseln?
Ganz oft! Gerade der Kopf wird immer ein bisschen nass. Nach jedem Auftritt wird geduscht – also manchmal dreimal am Tag.
Und das neue Fell findet er wo?
(grinst) Im Internet!
Für all das, was Buddy erreicht hat, hat er auch den Ehrenpreis für soziales Engagement im Kreis Düren bekommen. Was kommt als nächstes?
Er hat sich riesig gefreut! Automatisch ist Buddy damit ja für den bundesweiten Engagementpreis nominiert, der Anfang Dezember in Berlin vergeben wird. Den zu bekommen ist aber sehr, sehr schwer. Darüber entscheidet eine Jury. Aber es gibt auch einen Publikumspreis und für den will er kämpfen und alle mobilisieren, für ihn zu stimmen. Er sagt: „Hey, sobald das Geld ankommt, werd ich es direkt eins zu eins in irgendein Schulprojekt stecken.“
Eine sehr private Frage: Hat Buddy auch eine Buddy-Frau?
(lächelt) Im September wird geheiratet, soviel kann ich verraten.
Und wie sieht es mit dem Nachwuchs aus?
Der ist schon am Start. Der Welpe geht manchmal sogar schon mit. Eine solche Aufgabe kann man ja nicht einfach weitergeben, die sollte schon in der Familie bleiben.