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Ostermärsche in Jülich und Gronau
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Zu einem Ostermarsch von Anti-Atom- und Friedensbewegung zur Urananreicherungsanlage Gronau und vor dem Standort der Uranzentrifugen-Firma ETC in Jülich (neben dem Forschungszentrum) rufen mehrere Initiativen und Verbände für Karfreitag, 15. April, auf. Start ist im westfälischen Gronau um 13 Uhr mit einer Fahraddemonstration am Bahnhof Gronau, gegen 14 Uhr beginnt dann die zentrale Kundgebung an der Urananreicherungsanlage Gronau (Röntgenstraße 4). In Jülich wird es um 14 Uhr eine Mahnwache vor der Enrichment-Technology-Company (ETC) geben, die Uranzentrifugen für den Urenco-Konzern entwickelt, der unter anderem in Gronau und Almelo (NL) Urananreicherungsanlagen betreibt.
Die beteiligten Organisationen rufen dazu auf, Solidarität mit den Opfern der Kriege, besonders aktuell in der Ukraine, zu zeigen und wollen auf die Rolle der Firma Urenco und ihrem Tochterunternehmen ETC bezüglich der möglichen Atomwaffenverbreitung und Belieferung von Atomkraftwerken in Kriegsgebieten hinweisen. Sie fordern eine umweltfreundliche, unabhängige Energieversorgung, um nicht weiter menschenfeindliche Regime finanziell zu unterstützen. Udo Buchholz vom Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz kündigt an: „Als Redner ist unter anderem Vladimir Slyviak, ein russischer Umweltaktivist und Träger des alternativen Nobelpreises zu Gast. Er ist aufgrund seines Engagements direkt von den russischen Repressalien betroffen. Deswegen unterstützen wir seine Forderung, das Putin-Regime nicht länger durch Rohstoff-Einkäufe zu finanzieren.“
In mehreren ukrainischen Atomanlagen, die bereits Ziel von militärischen Angriffen der russischen Truppen sind und zum Teil besetzt wurden, befindet sich von der Urenco in Gronau angereichertes Uran in den Brennelementen. Trotz erster Kampfhandlungen im Donbass vor einigen Jahren gingen die Exporte in die Ukraine weiter. Ebenso beliefert Urenco unter anderem auch die Vereinigten Arabischen Emirate am Persischen Golf, die in den Jemen-Konflikt involviert sind, aber auch die belgischen Rissereaktoren Tihange und Doel.
Im Aufruf zum Ostermarsch in Gronau kritisieren die Veranstaltenden, das Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen, dass die Urananreicherung ein Schlüssel zur Atombombe ist und die Bundesrepublik Deutschland sich mit dem Betrieb der Urananreicherungsanlage Gronau und der Zentrifugen-Firma ETC in Jülich den Status einer stillen Atommacht sichert. Mit der Anschaffung der neuen F35-Bomber für die in der Eifel lagernden US-Atombomben stellten sich die Bundesrepublik gegen den UN-Atomwaffenverbotsvertrag, anstatt ihm beizutreten. Damit würden Putins Drohungen mit Atomwaffen indirekt erwidert und das Wettrüsten forciert anstatt weiter auf atomare Abrüstung zu setzen.
Marita Boslar aus Jülich fordert konkret: „Das 100-Milliarden-Euro-Sonderpaket für die Bundeswehr und die Erhöhung des Verteidigungsetats auf 70 Milliarden jährlich lehnen wir ab. Das führt nur zu neuem Wettrüsten. Diese Summe muss in den sozial-ökologischen Umbau investiert werden um von Putins Rohstoffen unabhängig zu werden.“
Die Ostermarschaktionen in Gronau und Jülich finden im Schulterschluss mit der bundesweiten Ostermarschbewegung statt. Geichzeitig gehören sie zu den Auftaktveranstaltungen der Ostermärsche in Nordrhein-Westfalen.
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