„Jetzt sind sie ganz übergeschnappt!“, könnte man meinen: Erst haben die vier Blechenthusiasten bei vergangenen Konzertreihen Werke für große Orchester, Big Bands, Chöre und sonstige Großgruppen für sich vereinnahmt, jetzt werden ganze Opernhäuser auf Viermannstärke geschrumpft. Konsequent, findet das Blechbläserquartett Juliacum Brassers, denn „Drama, Liebe, Wahnsinn sind diesen Männern ohne Nerven gewissermaßen in die Wiege gelegt“, heißt es.

Bei dem Programm „Oma liebt Oper“ sollen alle Aspekte großer Opern ausgeleuchtet werden, von der Ouvertüre bis zum letzten Vorhang. Die allerergreifendsten Arien sollen geschmettert werden vom weihevollen Bass bis zum virtuosesten Sopran. Aufregende Massenszenen werden durch vier Messingröhren gejagt, inklusive Elefanten und Drachen.

Alle Stücke, die gespielt werden, mussten erst für das Ensemble passend bearbeitet werden. Eine gewaltige Aufgabe, die vom Posaunisten der Gruppe Johannes Meures mit spitzer Feder bewältigt wurde. Dabei musste er dieses Mal seine Arrangierkunst darauf konzentrieren, die gewaltigen Originalpartituren so geschickt zu reduzieren, dass möglichst wenig von der großen Farbigkeit der Opernliteratur verloren geht. Die anderen Drei meinen: voll gelungen!