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Jülicher Geschichtsverein: 1947 und 1152
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Die Jahre 1947 und 1152: Zwei Vortagsveranstaltungen des Jülicher Geschichtsvereins 1923 e.V. im November.
Der Jülicher Geschichtsverein 1923 e.V. veranstaltet gemeinsam mit dem Museum Zitadelle Jülich im November gleich zwei Vorträge in seiner Reihe „Marksteine deutscher Geschichte aus rheinischer Perspektive“. Zunächst referiert Dr. Ulrich Soénius am Mittwoch, 16. November, zum Thema „1947 – Marshall Plan“. Der Vortrag findet um 19.30 Uhr im Raum 7 der VHS Jülicher Land in Jülich, Am Aachener Tor 16, statt. Der Eintritt ist frei und es ist auch keine Anmeldung notwendig.
Der Marshallplan war ein historisch bedeutendes Wirtschaftsförderungsprogramm der USA für den Wiederaufbau der Staaten Europas nach dem Zweiten Weltkrieg. Im Zeitraum von 1948 bis 1952 wurden Hilfen im Wert von insgesamt 13,12 Milliarden Dollar (entspricht 2020 rund 141,67 Milliarden Dollar) an viele, insbesondere westeuropäische Staaten geleistet. Unter den am Programm teilnehmenden Staaten befanden sich neben den im Zweiten Weltkrieg mit den USA verbündeten Staaten wie Großbritannien, Frankreich und den Beneluxländern auch die Kriegsgegner (Bundesrepublik) Deutschland und Österreich.
Die Initiative ging vom damaligen US-Außenminister George C. Marshall (Amtszeit 1947 bis 1949) aus, nach dem das Programm benannt und der deshalb auch 1953 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet wurde. Da in den westeuropäischen Ländern spätestens ab 1950 der Nachkriegsboom einsetzte, galt und gilt der Marshallplan in der Bevölkerung als sehr erfolgreich, insbesondere in der Bundesrepublik Deutschland. Wie groß sein tatsächlicher Anteil am Wirtschaftsaufschwung war, ist aber umstritten.
Der zweite Vortrag taucht in weiter zurückliegende Zeiten ein. Prof. Dr. Wolfgang Hasberg trägt am Mittwoch, 30. November, um 19.30 Uhr in der Schlosskapelle der Zitadelle Jülich „Beziehungsgeschichten: Zur Wahl und Regentschaft König Friedrichs I.“ über das Jahr 1152 vor. Der Eintritt ist frei.
Kaiser Rotbart lobesam, als der – dank Ludwig Uhland – Friedrich I. im Volksmund besser bekannt ist, wurde 1152 zum König des Reiches gewählt. Seitdem waren es zwei Familien, welche die Geschicke des Reiches bestimmten – so zumindest schildert es der Chronist Otto von Freising. Denn mit Friedrich von Staufen und Heinrich dem Löwen hatten zwei seiner Neffen um die Königskrone gerungen, die letztlich dem schwäbischen Herzog Friedrich zugefallen war.
Die Feindschaft zwischen den beiden Geschlechtern, die daraus erwuchs, führte am Ende des 12. Jahrhunderts zu einem erbitterten Thronstreit, der über ein Jahrzehnt währte. Bis weit in das 20. Jahrhundert hinein folgte die Forschung der Auffassung vom welfisch-staufischen Streit, der das 12. Jahrhundert bestimmt habe. Doch ganz so hat es sich nicht verhalten.
Ausgehend von der Wahl des Jahres 1152 wird daher die Beziehungsgeschichte der Welfen und der Staufer in den Blick genommen, um die auf Otto von Freising zurückgehende These zu überprüfen. Immer wieder kommen dabei auch rheinische Gefilde in den Blick – während vom Rheinland als Solchem noch keineswegs die Rede war. Aber die Zwistigkeiten zwischen den Staufern, die bis 1195 die Pfalzgrafschaft bei Rhein innehatten, und den Welfen, die bis 1180 Westfalen beherrschten, blieb auch am Rhein nicht ohne Folgen.
Abb.: Kaiser Friedrich I. Barbarossa am Kyffhäuser-Denkmal. Foto: Bildarchiv JGV
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