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Ausstellung „Bildgewaltig“ zur Zerstörung Jülichs 1944
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Die Zerstörung Jülichs 1944: Gewaltige Bilder und die Folgen – Eröffnung der Ausstellung „Bildgewaltig“. Die Bombardierung Jülichs am 16. November 1944 und der folgende, mehr als dreimonatige Artilleriebeschuss gehören zu den einscheidensten Ereignissen der Geschichte unserer Stadt. Der vom faschistischen Deutschland heraufbeschworene Weltkrieg kehrte mit aller Härte nach Deutschland zurück: „Die einst so stolze Stadt war wüst und leer.“ Jülich gelangte dadurch ebenso wie Düren oder der Hürtgenwald zu trauriger Berühmtheit.
Dies wird in zeitgenössischen Fotografien deutlich, die den Krieg, die Zerstörung und das Leben in den Trümmerlandschaften nach Kriegsende dokumentieren. Bedeutende Fotografinnen und Fotografen hielten das zerstörte Jülich in Bildern fest. Zu nennen sind die Amerikanerin Margaret Bourke-White, die die Zerstörung in eindrucksvollen Luftbildern festhielt, oder der Deutsche Hermann Claasen, der symbolträchtige Bilder, etwa des zerstörten Hexenturms, schuf. Diese Fotografien geben uns heute eine Vorstellung von der Wucht des Krieges, regen aber auch dazu an, die Frage nach dem fotografischen Blick zu diskutieren. Daher zeigt das Museum Zitadelle die Ausstellung „Bildgewaltig“, in der zahlreiche, aussagekräftige Bilder mit historischen Erläuterungen zu sehen sein werden.
Zur Eröffnung am Freitag, 8. November, findet um 19:30 Uhr in der Schlosskapelle ein Vortrag von Thomas Hax-Schoppenhorst von der LVR-Klink Düren statt. Er befasst sich sich mit der Strategie des Bombenkriegs und seinen psychologischen Auswirkungen auf die betroffene Bevölkerung, die sich bis in unsere Gegenwart hinein erstrecken. Nach dem Konzept des sogenannten „Moral Bombings“ des Oberbefehlshabers des englischen Bomber Command, Sir Arthur Harris, ging man in zwei Schritten vor: Erst wurden Sprengbomben abgeworfen, um die Dächer der Häuser abzudecken und der Feuerwehr durch Trümmer den Weg zu versperren. Danach folgten Brandbomben, die einen Feuersturm entfachen sollten, der die Stadt vernichtete.
Noch im Jahr 2011 fanden Leipziger Wissenschaftler bei zwölf Prozent der über 70-jährigen Deutschen Anzeichen einer Traumatisierung. Die Forscher ziehen daraus den Schluss, dass Menschen, die den Zweiten Weltkrieg miterlebt haben, noch heute an den späten Folgen von Bombenangriffen, Vergewaltigung, Vertreibung, Verlust von Angehörigen oder Inhaftierung leiden. Solche Untersuchungen machen deutlich, dass ein Krieg nicht mit dem Waffenstillstand endet, sondern noch Jahrzehnte in den Beteiligten nachwirkt.
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