Vom 30. Mai bis zum 3. Juni entdeckten rund 900 Schülerinnen und Schüler der 7. und 8. Klassen in Stadt und Kreis Düren spielerisch ihre Stärken und verbinden diese mit für sie passenden Berufsfeldern. „komm auf Tour“ ist ein Angebot des Kreises Düren, der Stadt Düren und der Agentur für Arbeit Aachen-Düren in Zusammenarbeit mit der Sparkasse Düren.
Zwei Stunden lang waren die Jugendlichen eingeladen, an vier Spielstationen die für sie spannendsten Aufgaben auszuwählen. Während Marie mit Yasemin und Jannik (Namen geändert) in der Station „sturmfreie Bude“ den Küchenabfluss reparierten und das Bett in Ordnung brachten, lief auf der „Bühne“ die spontan improvisierte Szene „Ein starkes Team“. Im „Labyrinth“ versuchten derweil zwei Jugendliche mit verbundenen Augen ihren eigenen Weg zu finden. Zeitgleich ging es im „Zeittunnel“ um Rollenbilder von Frauen und Männern und Chancengerechtigkeit. „Ich hätte nicht gedacht, dass ich auch diese Stärken habe“, zeigte sich der 14-jährige Lukas (Name geändert) überrascht, nachdem er alle Stationen durchlaufen hatte. Von anderen eine Rückmeldung zu den eigenen Stärken zu bekommen und sich auch selbst einzuschätzen, ist die zentrale Aufgabe im Erlebnisparcours „komm auf Tour – meine Stärken, meine Zukunft“.
Beim Lösen der Aufgaben sammelten die Jugendlichen bis zu sieben verschiedene Stärken. Zum Abschluss entschieden sie an so genannten Stärkeschränken, welche ihrer Stärken sie am meisten interessiert. Sie erfuhren hier auch, welche Tätigkeiten und Berufsfelder zu ihren Stärken passen. Lukas hat sich entschieden, dass er in seinem nächsten Praktikum nicht seine ihm schon bekannte Stärke „Meine Ordnung“ sondern seinen neu entdeckten „tierisch-grünen Daumen“ ausprobieren möchte.
„Es ist ganz wichtig, möglichst früh die Stärken und Talente der Jugendlichen zu entdecken und zu fördern“, sagte Dürens Bürgermeister Frank Peter Ullrich beim Besuch des Erlebnisparcours‘ in der Rurtalhalle in Lendersdorf. „Die Jugendlichen werden gebraucht und müssen selber erfahren, was sie können.“ Neben den ersten Schritten zum passenden Beruf geht es bei „komm auf Tour“ auch um das Finden des eigenen Lebenswegs. „Wie will ich später einmal leben – was ist wie möglich?“ war die Frage, die sich die Jugendlichen im „Zeittunnel“ stellten. „Jeder Mensch hat unterschiedliche Stärken und eigene Lebensträume. Finde heraus, was zu Dir passt und geh deinen Weg“, lautet die Botschaft, die die Jugendlichen für sich mitnehmen. „Eine Orientierung ist oftmals furchtbar schwer“, sagte Sybille Haußmann, Dezernentin für Arbeit, Bildung und Soziales des Kreises Düren. „Deswegen ist es enorm wichtig, dass wir Räume schaffen, wo sich die Jugendlichen ausprobieren können und so früh wie möglich Hinweise darauf bekommen, wohin es für sie in der Zukunft gehen könnte.“
Für den Fall, dass sie im Leben einmal nicht mehr weiterwissen, entdeckten die Jugendlichen am „Hot Spot“, wo sie Hilfe und Unterstützung in ihrer Region bekommen. Auch die Ansprechpersonen der Jugendlichen sind bei „komm auf Tour“ eingebunden: Die Eltern in einem Informationsabend, die Lehrkräfte in einer Fortbildung, Mitarbeitende von Beratungsstellen als Parcoursbegleitungen für die Jugendlichen und die regionalen Akteurinnen und Akteure in die Planung der nächsten Schritte zur Berufsorientierung und Lebensplanung.