„Wir wollen mit den Neubauten an der alten Fachhochschule hochwertigen und innovativen Wohnraum für die Jülicher schaffen und hierauf ein modernes Energiekonzept aufsetzen“, so erläutert Armin Paus, Geschäftsführer der Jülicher Immobiliengesellschaft (JIG) die Intentionen seines Unternehmens. Für das moderne Energiekonzept konnte er schnell die Stadtwerke Jülich GmbH (SWJ) gewinnen, die damit an der Haubourdinstraße zum ersten Mal ein sogenanntes „Mieterstrom-Projekt“ zum Einsatz brachte.
„Wir freuen uns, mit der JIG einen Partner gefunden zu haben, mit dem wir dieses innovative Konzept umsetzen können“, erläutert Ivan Ardines, Vertriebs- und Marketingleiter der SWJ. „Es bedeutet, die Energiewende vor Ort einzuläuten.“
Eigenen Strom „grün“ produzieren
Die Idee hinter dem Mieterstrom-Modell der SWJ ist ebenso bestechend wie einleuchtend: Durch die auf den Häusern angebrachten Photovoltaik-Anlagen wird eigener Strom produziert. Er wird den Bewohnern der Einheiten – ob Eigentümer oder Mieter – angeboten. Sie haben dann die Wahl, ob sie diesen Strom nutzen wollen oder nicht.
Da der Mieterstrom in unmittelbarer räumlicher Nähe zum Objekt produziert wird, entfallen Nutzungsentgelte, die Konzessionsabgabe sowie diverse Steuern und Abgaben.
Zusätzlicher Strom von der SWJ
Strommengen, die die Mieter nicht selbst verbrauchen, werden ins Stromnetz der SWJ eingespeist. Der Strom, der über den selbst erzeugten hinaus benötigt wird, wird von der SWJ geliefert. Für die korrekte Abrechnung benötigt der Kunde weiterhin nur einen Zähler, um den sich die SWJ kümmert.
„Der eigen produzierte Strom ist grün, und auch der Teil, der von uns bezogen werden, ist Öko-Strom“, erklärt Ivan Ardines. „Jeder, der hier wohnt, kann mitmachen und die Energiewende selbst gestalten.“ Eine weitere Stärke der SWJ: jedes Mieterstrom-Projekt wird individuell nach den Bedürfnissen der Bewohner gestaltet.
Häuser fast fertig
Auf dem Gelände der alten FH, in der Haubourdinstraße, baut die JIG derzeit drei Häuser. Es ist das erste Projekt der JIG. 2017 begannen die Planungen auf der knapp 10.000 Quadratmeter großen Fläche, mittlerweile sind die teilweise vermieteten Eigentumswohnungen in unterschiedlichen Größen und Zuschnitten mit Tiefgaragen- und Fahrrad-Einstellplätzen entstanden. Zwei weitere Häuser sind in Planung. 110 Wohn- und Gewerbeeinheiten sollen es in den nächsten Jahren insgesamt werden.
„In allen Häusern werden wir jülink-Glasfaser für die Internet-Anschlüsse nutzen. Zusätzlich werden wir Lademöglichkeiten für E-Mobilität schaffen“, erzählt Armin Paus. Dass durch die Corona-Pandemie auch hier Zeitverzögerungen entstanden, bedauert Armin Paus. „Es sind noch nicht alle Häuser komplett fertig, aber wir sind auf einem guten Weg.“