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Veranstaltungsreihe: 30-jähriger Krieg / historischer Vortrag
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Die Jülicher Erwachsenenbildung lädt zu einer Veranstaltungsreihe rund um den 30-jährigen Krieg ein. Inhalt der Veranstaltungsreihe sind nicht nur Vorträge durch Historiker, sondern auch die Betrachtung von historischen Romanen, der Musik und der Bildenden Kunst. Folgende Termine sind angekündigt:
Epochale Veränderungen: 400 Jahre 30-jähriger Krieg
Donnerstag, 2. Mai, und Donnerstag, 9. Mai, von jeweils 17.30 Uhr bis 19.45 Uhr
In zwei Teilen wird der Jülicher Historiker Wolfang Gunia auf dieses bedeutende historische Ereignis eingehen, das zu massiven Veränderungen und einer neuer Weltordnung führte.
Als am 23. Mai 1618 protestantische Adelige die Statthalter des römisch-deutschen Kaisers Ferdinand II. aus den Fenstern der Prager Burg stürzten, konnte niemand ahnen, was damit seinen Anfang nahm: der längste Krieg auf deutschem Boden, zugleich der erste im vollen Sinne „europäische Krieg“. Dabei waren vorherige Konfliktherde weit schlimmer: hätte doch z.B. der Erbschaftsstreit um das Herzogtum Jülich-Kleve-Berg bereits 1609 fast zum Krieg geführt. Dann aber führte der berühmte Fenstersturz zum Ausbruch dieses langanhaltenden Krieges.
Während wir in 2017 die Epoche der Reformation nach 1517 betrachtet haben, schließt sich nun der Blick zum 30-jährigen Krieg an. 400 Jahre liegt das Ereignis, das viel Elend und Verwüstung insbesondere auf dem Territorium des heutigen Deutschlands mit sich brachte zurück. Vordergründig ein Glaubenskrieg zwischen katholischen und evangelischen Herrschern, dahinter ein unübersehbares Bündel an unterschiedlichen Konfliktebenen und Kriegstypen.
Mit Erstaunen stellt der Historiker Herfriedt Münkler in seinem aktuellen Buch fest, dass es strukturelle Ähnlichkeiten zwischen heutigen Konfliktherden und denen im Dreißigjährigen Krieg gibt. Und gerade das mache eine historische Auseinandersetzung so wichtig – ist es „womöglich so etwas wie eine Blaupause für die Kriege im 21. Jahrhundert? Das ist das nichtantiquarische Interesse, das im Hintergrund … steht, “ meint er in seinem Abhandlung „Der Dreißigjährige Krieg – Europäische Katastrophe, Deutsches Trauma 1618-48“, S 22.
In zwei Teilen wird der Jülicher Historiker Wolfang Gunia auf dieses bedeutende historische Ereignis eingehen, das zu massiven Veränderungen und einer neuer Weltordnung führte.
Teil 1: Der Dreißigjährige Krieg als europäisches Ringen um Macht, Einfluss, Territorien und den rechten Glauben
Im europäischen Krieg mit Beteiligung von Österreich , des Deutschen Reiches, von Spanien, den Niederlande, Frankreich, Dänemark und Schweden ging es bei einzelnen Kriegsparteien vordergründig um den Schutz der eigenen Konfession, in Wahrheit aber oft um Macht, Besitz, Einfluss und Gebietsansprüche. Auch das Herzogtum Jülich war infolge des Erbfolgestreites und einem politisch motivierten Konfessionswechsel von Herzog Wolfgang Wilhelm in diese Auseinandersetzungen verwickelt.
Die wahren Kriegsziele der verschiedenen Kriegsgegner und ihre Erfolge oder Misserfolge werden exemplarisch dargestellt.
Teil 2: Opfer, Verlierer und Gewinner des 30-jährigen Krieges und des Westfälischen Friedens
Dargestellt wird die Art der Kriegsführung mit Massenheeren, Söldnern, neuer Bewaffnung und die Arten und Wirkungen der Finanzierung des Krieges. Einzelne Heerführer wie Wallenstein, Tilly, Gustav Adolf und auch Jan von Werth und ihre Art der Kriegsführung und die Methoden der Kriegsfinanierung und die Auswirkungen auf die Landbevölkerung und die Städte werden beleuchtet.
Gewürdigt wird auch der Westfälische Friede von 1648 als Wegweiser für eine lange Zeit gültige Friedensordnung in Europa, als Beispiel für ein neues Miteinander der Territorien, als Rechtsordnung für das Reich und das Miteinander der Konfessionen.
Der 30-jährige Krieg im Spiegel von Musik, Literatur und Bildender Kunst
Mittwoch, 16. Mai, und Mittwoch, 23. Mai, von jeweils 17.30 Uhr bis 19 Uhr
In zwei Teilen wird Musikwissenschaftler, Musikpädagoge und Musikjournalist Pedro Obiera musikalische und literarische Beispiele aus dem 30-jährigen Krieg präsentieren und darauf Bezug nehmen.
Gelangen Sie hier zu den ausführlichen Veranstaltungsinformationen.
Tyll – Daniel Kehrmanns Roman zum 30-jährigen Krieg
Mittwoch, 13. Juni, von 18 bis 20.15 Uhr
Daniel Kehrmann hat sich für einen neuen Roman den 30-jährigen Krieg als Thema ausgesucht. Germanistin Margret Hanuschkin wird das Buch vorstellen und unterschiedliche Aspekte erklären.
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Alle Veranstaltungen finden im Dietrich-Bonhoeffer-Haus statt. Für Nachfragen und Anmeldungen steht Ihnen Frau Elke Bennetreu von der Jülicher Erwachsenenbildung als Ansprechpartner zur Verfügung: [email protected] oder Telefon: 02461 9966-0
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