Wie kann man ein Jubiläum 8 x 11 Jahre der KG Maiblömche Lich Steinstrass noch toppen? Eigentlich gar nicht. Aber wenn der ebenfalls Rot Weisse 1. FC Köln just an diesem Abend den Gegenspieler im Heimspiel mit 7:1 von der „Bühne fegt“, dann ist die Freude noch größer. Und über die Bühne fegte auch das Tanzpaar der Ehrengarde der Stadt Köln 1902 e.V., die mit ihren Pauken, Flöten und Trompeten den Festkommers eröffnete. Mit live Gesang und Akrobatik bebten die Bretter im Zelt an der Bürgerhalle. Viele sind dem Ruf der KG gefolgt und haben mit den Karnevalisten gefeiert, geschunkelt und gesungen.
Erstmals wurden zu diesem Jubiläum Ehrenkreuze mit Ehrenurkunden verliehen, unter anderem an Hubert Bongartz und Martin Schmitz, die als älteste noch lebende Mitglieder diese Ehrung freudig entgegen genommen haben. Kläre Ley, das an Lebensjahren älteste Mitglied, wurde mit einem Strüßchen beglückt. Ein Verein kann nicht ohne die Mitglieder und auch die Sponsoren existieren wie beispielsweise „Halsabschneider, Haarabschneider und Holzwürmer“, wie es sehr launig Dirk Emunds formulierte.
Alt-Bürgermeister Heinrich Stommel erhielt, für ihn überraschend, die Ehrenurkunde zum Ehrenmitglied der Karnevalsgesellschaft. Hätte er das gewusst, hätte er eine Krawatte getragen, schmunzelte er sichtlich erfreut über diese Ernennung. Zwischen allen Ehrungen und Würdigungen präsentierten sich die hauseigenen Tanzgruppen von Minimüüs über Tanzmüüs und die Showtanzgruppe mit fulminanten Tanzeinlagen und selten hat man so viel Fröhlichkeit in den Gesichtern der Tanzenden gesehen wie an diesem Abend. Um es ungefähr mit den Worten von Thomas Rachel zu sagen, der als MdB Grüße aus Berlin mitbrachte: „Corona ist durch, alles ist möglich.“ Das sah man allen Beteiligten auf und vor der Bühne an.
In einer kleinen Runde mit Dirk Emunds, Mike Schmitz, Elmar Schumacher und Reiner Winters wurde in ungezwungener Weise über die Gründung der KG Maiblömche im Jahre 1935 bis heute Anekdoten und Erinnerungen ausgetauscht. Eine Karnevalsgesellschaft kann auch mal streitlustig sein und so wurde berichtet, dass im Jahre 1955 bei einer Mitgliederversammlung der gesamte Vorstand zurückgetreten ist nur um sich dann später wieder bitten zu lassen doch weiter zu amtieren.
1984 wurde Lich Steinstraß umgesiedelt und unter schwierigen Bedingungen haben die Mitglieder und Bürger den Karneval im Ort wieder zum Leben erweckt. Die Umsiedlung ist für den Verein eine große Herausforderung gewesen, wusste man ja nicht wer von den Funktionären und Mitgliedern mitzieht in den neuen Ort und wer nicht. Die KG Maiblömche hat das mit großem Erfolg gemeistert und ist in Jülich und Umgebung bekannt. Allein in den sozialen Medien tauche regelmäßig die Frage auf: „Gibt es noch Karten für Lich-Steinstrass?“
Mit viel Applaus und einem abwechslungsreichen Programm wurde der kurzweilige Festkommers beendet.