Gut Ding braucht Weile, heißt es im Volksmund: Nach der Antragstellung auf Bundes-Fördermittel zur Sanierung der Flutlichtanlagen in Jülich und seinen Stadtteilen im Februar letzten Jahres, stand die Bewilligung von 250.346 Euro auf der Tagesordnung des Sportausschusses. Berücksichtigt werden sollen die Fußballplätze in Welldorf-Güsten, Barmen, Koslar, Stetternich, Lich-Steinstraß, Mersch und Selgersdorf. Sie sollen künftig mit LED-Anlagen ausgestattet werden.
Eine Fachfirma beziffert das Stromeinspar-Potential auf rund 75 Prozent.„Damit würde sich die jeweiligen Investitionen nach maximal 15 Jahren auf jedem Sportplatz amortisiert haben“, heißt es in der Ausschussvorlage. Der Förderantrag für die Umstellung der sieben ausgewählten Sportplätze, wird, so teilt die Stadtverwaltung mit, voraussichtlich bis April 2023 bearbeitet sein, so dass der Förderbescheid für den Bewilligungszeitraum 1. April 2023 bis 31. März 2024 in Aussicht gestellt wurde. Fördersumme und Eigenantzeil nach korrigiertem Bescheid betragen jeweils 123.903 Euro.
Nach Bewilligung müssen die Maßnahmen innerhalb eines Jahres umgesetzt werden.
Bei der Entscheidung gab es unterschiedliche Kriterien zu berücksichtigen, wie der Vorlage zu entnehmen ist: Der Aschenplatz in Barmen etwa befindet sich nicht im Eigentum der Stadt Jülich, aber dort trainiert und spielt der örtliche Fußballverein regelmäßig. In Welldorf-Güsten ist die Auslastung des Sport- und des Trainingsplatzes so hoch, dass der Verein gerne zusätzlich nach Mersch ausweichen würde. Dies ergibt aber nur Sinn, wenn in Mersch die Flutlichtsituation verbessert wird. Aktuell ist dort lediglich ein halber Platz beleuchtet. Durch die neue LED-Technik könnte der Platz in Zukunft (zwar nicht optimal) aber fast komplett ausgeleuchtet werden.
In der oben gezeigten Prioritätenliste ist der alte Sportplatz Kirchberg, trotz großer Mannschaftstärke des Vereins, nicht berücksichtigt. Dies ist darin begründet, weil der alte Sportplatz offiziell nicht mehr als Sportstätte definiert ist, sondern auf Bolzplatzniveau gehalten wird. Der neue Sportplatz in Kirchberg verfügt über keine Flutlichtanlage, so dass hier keine Umrüstung stattfinden kann.
Auch die beiden Vereine Jülich 1910/97 und Jülich 1912 wurden in der Prioritätenliste nicht berücksichtigt. Die Planungen für den möglichen Umbau der hochwassergeschädigten Sportanlagen in Jülich zum „Sportpark Jülich“ ließen keine Einschätzung zu, wie und an welcher Stelle zukünftig Flutlichtanlagen vorhanden sind. Außerdem können die Kosten für hochwassergeschädigte Flutlichtanlagen aus dem „Wiederaufbau“-Fördertopf finanziert werden.
Zum Hintergrund: Gestartet ist die Nationalen Klimaschutzinitiative (NKI) unter der Merkel- Bundesregierung im Jahr 2008. Seitdem wurden bis Ende 2021 mehr als 39.800 Projekte mit einem Fördervolumen von rund 1,35 Milliarden Euro durchgeführt. Durch diese Projekte wurden Gesamtinvestitionen von über 4,3 Milliarden Euro ausgelöst.