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Mit (an)packen

Die Jülicher Tafel kann nach über einen halben Jahr die Warteliste der Neukunden abarbeiten. Gesucht werden Personen, die in der Einrichtung mit anpacken. Auch bei der Weihnachtskisten-Aktion wird in diesem Jahr mehr Mithilfe benötigt.

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An reich gedeckten Tischen im KuBa sollen sich jene bedienen können, denen es in Jülich nicht so gut geht. Foto: Verein. An reich gedeckten Tischen im KuBa sollen sich jene bedienen können, denen es in Jülich nicht so gut geht. Foto: Verein.
An reich gedeckten Tischen im KuBa sollen sich jene bedienen können, denen es in Jülich nicht so gut geht. Foto: Verein.
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Die steigenden Preise und die Fluchtbewegungen aufgrund des Ukraine-Kriegs machen sich auch bei der Tafel bemerkbar. „Wir haben erheblich mehr Kundschaft“, sagt so die Vorsitzende der Jülicher Tafel, Maria Güldenberg. Seit wenigen Tagen nimmt die Einrichtung wieder neue Kunden an. Vorher gab es, genauer seit dem 18. Mai, einen Aufnahmestopp. Menschen, die Unterstützung anfragten, wurden auf eine Warteliste gesetzt. Nun kann die zweite und letzte Warteliste mit 30 Neukunden aufgelöst werden. Möglich ist das, weil sich andere Kunden wieder abgemeldet haben, weil die Unterstützung nicht mehr nötig ist und einige Flüchtlinge wieder in ihre Heimat zurückgekehrt sind.

Vor Kurzem wurde durch die Landesregierung eine finanzielle Förderung ausgerufen, um den Tafeln beim Stemmen der laufenden Kosten, beispielsweise für Energie und Miete, unter die Arme zu greifen. Von Oktober bis Februar wären bis zu 7 500 Euro möglich gewesen. Allerdings gehe es, so hieß es aus dem Vorstand, der Einrichtung finanziell gut genug, um das Förderprogramm nicht in Anspruch nehmen zu können. Das liegt vor allem an den zahlreichen Spendern, die die Tafel auch in den aktuell etwas schwierigen Zeiten nach wie vor kräftig unterstützen. Zum anderen hat die Tafel NRW bereits im Herbst einen Zuschuss für Energiekosten ins Leben gerufen, von der auch die Jülicher Tafel Gebrauch gemacht hat.

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Hände, die mit anpacken

Mangel herrscht an anderen Stellen: Dass die Tafel nicht mehr Menschen helfen kann, liegt schlicht an der Manpower, die in der Einrichtung zur Verfügung steht. Um die 70 bis 80 Ehrenamtler konnte die Tafel mal zählen. Heute sind es um die 40 Personen, die im Ehrenamt die zahlreichen Aufgaben der karitativen Einrichtung übernehmen. Würden wieder mehr Menschen im Ehrenamt bei der Tafel helfen, dann könnten auch mehr Menschen mit Lebensmitteln versorgt werden.

Neben der präsentesten Aufgabe in der Tafel, dem Sortieren und Ausgeben der Lebensmittelspenden, kann man sich beispielsweise beim Fahrdienst engagieren. Denn die Lebensmittel müssen häufig in der Region abgeholt und auch, wenn die Bedürftigen nicht mobil sind, ausgeliefert werden. Übrigens eine Aufgabe, die von Paaren oder zwei guten Freunden übernommen werden könnte, da die Touren immer zu zweit absolviert werden. Ein Führerschein der Klasse B ist ausreichend.

Außerdem ist es auch möglich, nicht ständig, sondern zu bestimmten Zeiten im Jahr zu helfen. Einige Studenten der Herzogstadt nutzen beispielsweise die Semesterferien zum Helfen. „Wir sind hier wie eine kleine Familie und man sammelt hier echte Lebenserfahrung“, sagt Vorstandsmitglied Joachim Kleinschmidt.

Bundesfreiwilligendienst in der Tafel

Zudem kann die Tafel aktuell keinen Bewerber für den Bundesfreiwilligendienst verzeichnen. Der letzte hat gerade seinen Dienst abgeschlossen. Bewerbungen können auch jetzt noch spontan eingereicht werden. Die zweite Vorsitzende Edelgard Heidelberg macht auch darauf aufmerksam, dass die Verträge innerhalb von 14 Tagen aufgelöst werden können. Damit bietet sich der Bundesfreiwilligendienst auch für junge Menschen an, die noch nicht so wirklich wissen, wo die Reise hingeht. Für Bewerbungsgespräche werden die Bundesfreiwilligendienstler freigestellt. Zudem wird die Dienstzeit auf die Wartezeit für Studiengänge angerechnet. Güldenberg machte überdies darauf aufmerksam, dass es für den Bundesfreiwilligendienst keine Altersgrenze gäbe. Selbst Senioren können diesen noch antreten. Kontakt kann über die Mailadresse [email protected] hergestellt werden.e Telefonisch ist die Tafel unter der 02461 995244 erreichbar.

Ein schönes Fest unterstützen

Eine ganz andere Sache: Das Mehr an Bedürftigen zeigt sich an der Weihnachtskisten-Aktion der Tafel, die bald wieder stattfinden wird. Damit sich jeder den Weihnachtsabend nett machen kann, ist Hilfe aus der Bevölkerung gefragt. Kamen im letzten Jahr 360 Kisten zusammen, werden in diesem Jahr 446 Kisten benötigt werden. Das ist die Anzahl der Bedarfsgemeinschaften, die gerade in der Einrichtung Hilfe erhalten. In diesem Jahr kommt zum ersten Mal zur Weihnachtskisten-Aktion auch Unterstützung von der evangelischen Kirchengemeinde. Pfarrerin Elke Wenzel habe Kontakt zu der Tafel aufgenommen, um durch Lebensmittelspenden mitzuhelfen.

Der Annahmetermin für die Kisten ist in diesem Jahr am Montag, 19. Dezember von 10 bis 19 Uhr. Die Spenden werden im Kulturbahnhof Jülich, Bahnhofstraße 13, angenommen. Die Ausgabe der weihnachtlichen Kisten findet an den folgenden zwei Tagen nach Vereinbarung statt.

Die Jülicher Tafel bittet, in die Kisten keine abgelaufenen oder beschädigten Lebensmittel zu packen. Auch Schnaps ist des Guten zu viel, Wein und Sekt sind aber in Ordnung. Lebensmittel wie Fleisch oder Milchprodukte, die gekühlt werden müssen oder verderben können, dürfen nicht in die Kisten. Schön seien allerdings Gutscheine beispielsweise vom Metzger, damit ein vollständiges Essen am Weihnachtsabend gekocht werden kann.

Wer möchte, kann auch Spielwaren der Kiste hinzufügen. Diese müssen aufgrund der Hygienebestimmungen allerdings verpackt sein. Schön wäre es, so schreibt die Tafel, wenn die Kiste weihnachtlich gestaltet und ein Weihnachtsmenü zusammengestellt werde. Auch ein persönlicher Gruß des Spenders ist herzlich willkommen. Für die Ehrenamtlichen der Tafel hilft es außerdem, wenn in der Kiste ein Zettel enthalten ist, auf dem steht, für wie viele Personen die Kiste gepackt wurde. Die Kisten sind für Alleinstehende bis hin zu Familien von bis zu zehn Personen gedacht.


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