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Unabhängige Kommission eingesetzt

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Bischof Helmut Dieser, Bistum Aachen. Foto: Andreas Steindl
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Eine Kommission wird künftig im Bistum Aachen die sexualisierter Gewalt begleiten und kontrollieren.
Zwei Fragestellungen sind dabei für die Mitglieder der Kommission grundlegend: Zum einen geht es um konkrete Fälle, wie sind sie gelagert, welche Betroffene gibt es, welche Täter gibt es? Zum anderen geht es um die Frage nach den systemischen Ursachen: Welche Strukturen haben Missbrauch ermöglicht? „Hieraus können wir Empfehlungen formulieren, um die Präventions- und Interventionsarbeit weiter zu verbessern“, sagt Thomas Kron, den die Kommission zum Vorsitzenden gewählt hat. Darüber hinaus werde die Aufarbeitungskommission Studien in Auftrag geben und auch neue Betroffenenkreise in den Blick nehmen.

Seit Juni dieses Jahres arbeitet die Kommission bereits zusammen. Die sieben Mitglieder treffen sich regelmäßig alle zwei Monate. Regelmäßig wird auch Bischof Helmut Dieser zu Gast sein, um sich mit der Aufarbeitungskommission auszutauschen. Ein erstes Gespräch mit dem Aachener Bischof hat jüngst stattgefunden.

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Über ihre Ergebnisse wird die Kommission regelmäßig berichten. Die Aufarbeitungskommission setzt sich aus sieben Mitglieder zusammen – allesamt Expertinnen und Experten aus unterschiedlichen Fachgebieten: „In der Aufarbeitungskommission gibt es eine umfassende interdisziplinäre und biografische Kompetenz“, sagt Thomas Kron..

Grundlage für die Aufarbeitungskommission ist die „Gemeinsame Erklärung über verbindliche Kriterien und Standards für eine unabhängige Aufarbeitung von sexuellem Missbrauch in der katholischen Kirche in Deutschland“, die die Deutsche Bischofskonferenz (DBK) und der Unabhängige Beauftragter für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs (UBSKM) der Bundesregierung unterzeichnet haben. Mit Betroffenenrat, Ständigem Beraterstab für Bistum und Diözesancaritasverband, mit der Aufarbeitungskommission sowie der Fachstelle PIA sind Gremien geschaffen, die eng miteinander vernetzt arbeiten. Sie stellen die Betroffenenperspektive, so wie Bischof Helmut Dieser es einfordert, in den Vordergrund und begleiten sowie unterstützen die Aufarbeitung im Bistum Aachen.

So setzt sich die Kommission zusammen:

Die Betroffenen sind in der Kommission vertreten durch:

  • Christine König, Diplom-Soziologin und langjährige ehrenamtliche Mitarbeiterin beim Notruf für Frauen in Köln.
  • Paul Leidner, früher unter anderem Leiter des Geschäftsbereiches Altenhilfe und Pflege beim Caritasverband für das Bistum Osnabrück und nebenamtlicher Geschäftsführer von zwei Pflegeeinrichtungen. Entsandt aus dem Betroffenenrat des Bistums Aachen.
  • Das Land NRW hat zwei Vertreterinnen in die Kommission entsandt. Beide Vertreterinnen befinden sich im Ruhestand.

  • Diplom-Pädagogin Maria Huesmann-Kaiser, die über 20 Jahre in unterschiedlichen Ministerien und der Staatskanzlei des Landes Nordrhein-Westfalen als Zentralabteilungsleiterin beschäftigt war.
  • Dorothee Roggendorf, ehemalige Richterin am Amtsgericht, zuletzt in der Funktion einer Familienrichterin.
  • Das Bistum Aachen hat drei Personen in die Kommission berufen:

  • Dr. Hans-Joachim Eberhard ist in verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen als Psychologischer Psychotherapeut und Psychoanalytiker tätig (u.a. als Supervisor der DGSv) und verfügt über umfassende praktische Erfahrungen vor allem mit Gewalttätern etwa im Kontext von therapeutischer Betreuung in Vollzugsanstalten.
  • Professor Dr. Thomas Kron – Vorsitzender der Kommission – ist Universitätsprofessor für Soziologie an der RWTH Aachen und forscht und publiziert u.a. zu Konflikt und Gewalt in Organisationen.
  • Dr. René Rohrkamp ist seit 2014 Leiter des Stadtarchivs Aachen und hat verschiedene Studien zu sozial- und militärhistorischen Themen der NS-Zeit sowie zu Themen der Zeitgeschichte mit regionalem Bezug veröffentlicht.

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