Eine Kommission wird künftig im Bistum Aachen die sexualisierter Gewalt begleiten und kontrollieren.
Zwei Fragestellungen sind dabei für die Mitglieder der Kommission grundlegend: Zum einen geht es um konkrete Fälle, wie sind sie gelagert, welche Betroffene gibt es, welche Täter gibt es? Zum anderen geht es um die Frage nach den systemischen Ursachen: Welche Strukturen haben Missbrauch ermöglicht? „Hieraus können wir Empfehlungen formulieren, um die Präventions- und Interventionsarbeit weiter zu verbessern“, sagt Thomas Kron, den die Kommission zum Vorsitzenden gewählt hat. Darüber hinaus werde die Aufarbeitungskommission Studien in Auftrag geben und auch neue Betroffenenkreise in den Blick nehmen.
Seit Juni dieses Jahres arbeitet die Kommission bereits zusammen. Die sieben Mitglieder treffen sich regelmäßig alle zwei Monate. Regelmäßig wird auch Bischof Helmut Dieser zu Gast sein, um sich mit der Aufarbeitungskommission auszutauschen. Ein erstes Gespräch mit dem Aachener Bischof hat jüngst stattgefunden.
Über ihre Ergebnisse wird die Kommission regelmäßig berichten. Die Aufarbeitungskommission setzt sich aus sieben Mitglieder zusammen – allesamt Expertinnen und Experten aus unterschiedlichen Fachgebieten: „In der Aufarbeitungskommission gibt es eine umfassende interdisziplinäre und biografische Kompetenz“, sagt Thomas Kron..
Grundlage für die Aufarbeitungskommission ist die „Gemeinsame Erklärung über verbindliche Kriterien und Standards für eine unabhängige Aufarbeitung von sexuellem Missbrauch in der katholischen Kirche in Deutschland“, die die Deutsche Bischofskonferenz (DBK) und der Unabhängige Beauftragter für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs (UBSKM) der Bundesregierung unterzeichnet haben. Mit Betroffenenrat, Ständigem Beraterstab für Bistum und Diözesancaritasverband, mit der Aufarbeitungskommission sowie der Fachstelle PIA sind Gremien geschaffen, die eng miteinander vernetzt arbeiten. Sie stellen die Betroffenenperspektive, so wie Bischof Helmut Dieser es einfordert, in den Vordergrund und begleiten sowie unterstützen die Aufarbeitung im Bistum Aachen.
So setzt sich die Kommission zusammen:
Die Betroffenen sind in der Kommission vertreten durch:
Das Land NRW hat zwei Vertreterinnen in die Kommission entsandt. Beide Vertreterinnen befinden sich im Ruhestand.
Das Bistum Aachen hat drei Personen in die Kommission berufen: