Am heutigen 21. November um 6 Uhr früh rückte der Bauhof unterstützt von einer Fachfirma mit einer großen Mannschaft an und fällte die Platanen auf dem Marktplatz. Damit ist Platz geschaffen für die erforderlichen Bauarbeiten zur Umgestaltung des Marktplatzes und die Neuanpflanzungen im Zuge des InHK, wie es im Rat der Stadt Jülich im Februar 2022 mehrheitlich beschlossen worden war. Das Votum erfolgte nach einer mehrmonatligen Bürgerbeteiligung 2021.
Der Termin für die Fällung war nicht vorab bekannt gemacht worden. Das verursachte in einigen Fällen Unmut. Eine Woche vor der Fällung war von einer Initiative zum Erhalt der Bäume noch eine Unterschriftensammlung an den Bürgermeister übergeben worden.
Gegen einen Ratsbeschluss kann – so die rechtliche Lage – grundsätzlich Einspruch eingelegt werden. Sie muss aber innerhalb von sechs Wochen erfolgen.
Im Oktober hatte Bürgermeister Fuchs erläutert, dass aufgrund der Beschneidung der Platanen, die seit 30 Jahren jedes Jahr vorgenommen wird, laut Baumexperten Wurzelwerk entwickelt worden wäre. Damit sei auch an eine Versetzung der Bäume nicht zu denken. Die Kosten für eine Versetzung wurde auf 72.000 Euro beziffert, ohne Garantie, dass die Bäume angehen würden, aber mit Pflege-Folgekosten für zwei Jahre.
Übrigens: Auf das anfängliche Angebot der Stadt (als die neue Kostenkalkulation noch nicht vorlag), einen Baum für den eigenen Garten oder für eine Verpflanzung zu erwerben – inklusive Lieferservice – habe sich genau ein interessierter Privatmann bei ihm gemeldet, sagt Fuchs.
Vorgesehen ist, auf dem Markt Bäume zu setzen. Roteschen, die gepflanzt werden sollen, werden – nach Aussage aus gut informierten Kreisen – keine Setzlinge sein, sondern es sollen auch Bäum(e) mit drei bis vier Metern Kronendurchmesser in der Ausschreibung gefordert sein. Das würde bedeuten, dass bei der Eröffnung des „neuen“ Marktplatzes bereits schattenspendende Bäume vorhanden sein werden.