Bevor Roman Schlag, Referent des Caritasverbandes für das Bistum Aachen, zu einem Austausch der besonderen Art aufforderte, wurden zwei Angebote vorgestellt: Claudia Tonic-Cober, Mitarbeiterin der Stadt Jülich, stellte die Internetseite „Jülich hilft“ vor. Hier wird engagierten Menschen aufgezeigt, wo Hilfe angeboten und gebraucht wird. Hilfsorganisationen haben die Möglichkeit, Gesuche nach Zeit- oder Sachspenden dort einzustellen. Ehrenamtliche Helfer können einsehen, welche Hilfe gerade gebraucht wird und entsprechend Kontakt aufnehmen.
Gemeindereferent in der Pfarrei Heilig Geist Ralf Cober warb für das Projekt „Hand-in-Hand“. Ehrenamtliche Mitarbeiter begleiten Menschen, die Unterstützung in der Gestaltung ihres Alltages brauchen, wie Hilfe bei Behördengängen, Anträgen und Schriftverkehr. Dies basiert auf gegenseitiger Freiwilligkeit und geschieht in enger Absprache mit den professionellen Beratungsdiensten. Das Projekt freut sich sowohl über weitere ehrenamtliche Frauen und Männer als auch über Menschen, die Hilfe suchen. Montags von 11-12 Uhr gibt es eine Sprechstunde in der Stiftsherrenstraße 9 in Jülich.
Anschließend brachte Roman Schlag, Referent für die Themen Arbeitslosigkeit, Armut und Schuldnerberatung im Bistum, Bewegung in die mehr als dreißigköpfige Gruppe. Mithilfe verschiedener Übungen wurde an den Themen Vorurteile, eigene Grenzen sowie die Grenzen der Hilfesuchenden gearbeitet. Diese begegnen allen Teilnehmenden dieses Treffens in ihrem Arbeits- und Beratungsalltag. Vorurteile gegenüber den Menschen, mit denen sie in ihren existenzunterstützenden Angeboten arbeiten, sind oft so pauschal, dass es mühsam ist schlagkräftig dagegenzuhalten – denn es gibt keine pauschalen Antworten. Armut und Hilfebedürftigkeit kann aus vielen Gründen und Ursachen entstehen. Jede Geschichte ist anders. Vorurteile zu entkräften bedeutet: ganz genau hinsehen und differenziert antworten.
Für den Herbst ist ein weiteres Treffen in diesem Kreis vorgesehen.