Angesichts der verschiedenen Krisen, die niemand vorher in dieser Form erwartet hätte, „lernen wir mehr zu schätzen, was uns geschenkt wird“, sagte der Landrat und hob besonders die fruchtbaren Böden in der Region hervor.
Der Veranstaltungssaal im Kreishaus war von den Landfrauen mit viel Liebe zum Detail kunstvoll geschmückt worden. „Dafür möchte ich mich ausdrücklich bedanken“, sagte Erich Gussen, der Vorsitzende der Kreisbauernschaft, als er neben der nicht minder kunstvoll geschmückten Erntekrone stand. Auch Gussen betonte, wie sich die Zeiten geändert haben: durch Corona, den Ukraine-Krieg, die Energiekrise und die hohe Inflationsrate. „Wir Landwirte haben schon vor vielen Jahren in erneuerbare Energien investiert. Oft stehe neben dem Stall eine Biogasanlage, kaum eine Halle würde ohne Photovoltaik gebaut. Dies passiere in anderen Branchen nicht in gleichem Maß. Gussen warnte vor einem weiteren Verlust von Ackerflächen und plädierte für einen „äußerst verantwortungsvollen und maßvollen Umgang“ mit den wertvollen Flächen“. Wenn der Platzbedarf für Windkraftanlagen und Solarparks verglichen würde, schnitten Windräder deutlich besser ab. „Um die gleiche Strommenge wie eine moderne 5-Megawatt Windkraftanlage zu erzeugen, müssen fünf Hektar wertvoller Ackerboden mit Solaranlagen bebaut werden“, so Gussen.
Hedi Feucht, die Vorsitzende des Landfrauenverbandes Düren-Jülich, betonte wie Landrat Wolfgang Spelthahn und Kreislandwirt Erich Gussen die nach wie vor hohe Bedeutung des Erntedankfestes. „Es darf nicht aus der Mode kommen, sich zu bedanken“, sagte sie. „Zusammenhalt sei wichtig“, unterstrich der Landrat und zeigte sich optimistisch, dass die Gesellschaft weiter eng zusammenstehen würde, wenn es darauf ankäme.