Prof. Isabel Kuperjans und ihr Forschungsteam vom Institut NOWUM-Energy haben sich mit der Minimierung des Energieeinsatzes und der CO2-Emissionen in der Papierindustrie beschäftigt. Der Prorektor für Forschung, Innovation und Transfer der FH, Prof. Thomas Ritz, würdigte den wissenschaftlichen Wert der Projekte von Prof. Kuperjans, hob zugleich aber hervor, dass die Forschungsarbeit sich an dem Ziel der Nachhaltigkeit orientiere und einen hohen regionalen Bezug habe. „Wir fühlen uns der Region verpflichtet“, bekräftigte er. Im konkreten Fall ist das Projekt gemeinsam mit Unternehmen aus der Papierindustrie vorangetrieben worden, die im Kreis Düren ansässig sind. Das Team hat unter anderem erforscht, wie aus Reststoffen der Altpapieraufbereitung Biogas erzeugt werden kann. Dadurch kann der Bedarf der Unternehmen an fossilen Energieträgern reduziert werden, und die Abfallmenge wird kleiner. Prof. Kuperjans betonte in ihren Dankesworten, das Projekt sei nur durch die Zusammenarbeit in ihrem Team und durch die Kooperation mit der Wirtschaft möglich gewesen: „Das haben wir gemeinsam geschafft!“ Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert.
Auch das zweite Projekt, das in die Endrunde für den Forschungspreis gekommen war, wurde am Campus Jülich entwickelt: Das Team von Prof.Ulf Herrmann am Solar-Institut Jülich hat einen multifunktionalen thermischen Stromspeicher (multiTESS) konzipiert, der es ermöglicht, Überschussenergie aus erneuerbaren Quellen zu speichern und zugleich den Sektor Wärme einzubeziehen. Prof. Ritz betonte, beide Projekte seien hervorragend, die Entscheidung sei der Jury außerordentlich schwergefallen.
Das Preisgeld für den Forschungspreis der FH Aachen wird gestiftet von der Bürgerstiftung der Sparkasse Aachen. Der stellvertretende Vorstandsvorsitzende des Geldinstituts, Dr. Christian Burmester, sagte: „Die Sparkasse Aachen möchte die regionale Wirtschaft auf dem Weg in die Nachhaltigkeit unterstützen.“ Die Forschung an der FH könne einen wichtigen Beitrag dabei leisten.
Der Forschungspreis der FH Aachen ist zum fünften Mal vergeben worden. Die Preisträger der letzten Jahre waren Prof. Dr. Bernd Dachwald (2018), Prof. Dr. Holger Heuermann (2019), Prof. Dr. Markus Czupalla (2020) und Prof. Dr. Harald Funke (2021).
Erstmalig – und vermutlich auch einmalig – vergab das Rektorat eine Ehrung für das wissenschaftliche Gesamtwerk: Prof. Schöning, Leiter des Instituts für Nano- und Biotechnologien (INB) der FH Aachen, wurde für seine langjährige exzellente Forschung auf höchstem Niveau geehrt. Der Rektor der FH, Prof. Dr. Bernd Pietschmann, erläuterte, die Zahl der Publikationen, Auszeichnungen und Drittmittelprojekte des INB-Teams sei überaus hoch, vor allem habe Prof. Schöning sich um die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses verdient gemacht.
Prof. Schöning sprach sich dafür aus, junge Leute für die FH-Forschung zu gewinnen und ihre kreativen und ungewöhnlichen Ansätze zu fördern: „Wenn es gelingt, die Schnittstellen zwischen Lehre, Forschung und Verwaltung noch durchgängiger zu gestalten, wirkt das wie ein Magnet auf den wissenschaftlichen Nachwuchs.“