Unter anderem stand im Rathaus der Bebauungsplan Stetternich zur Diskussion, in der es die Errichtung eines dreigeschossigen Pflegezentrums mitsamt eines dazugehörigen „Erholungsparks“ geplant ist. Das fand Zustimmung ohne Gegenstimmen. PUB-Vorsitzender Heinz Frey hatte diesen Punkt vorgezogen, da die zahlreichen Besucherinnen und Besucher der öffentlichen Sitzung in der Hauptsache deswegen gekommen waren. Einige von ihnen – Anwohner der unmittelbar am geplanten Neubau liegenden Geschwister-Scholl-Straße – äußerten ihre Bedenken hinsichtlich eines erhöhten Verkehrsaufkommens. Jülichs technischer Beigeordneter Martin Schulz versicherter auf Nachfrage, dass der Baustellenverkehr über die Wolfshovener Straße geleitet werden solle, wies jedoch darauf hin, dass zukünftig selbstverständlich alle Gäste des Pflegezentrums die Geschwister-Scholl-Straße als „öffentliche Straße“ nutzen dürfen.
Über das sogenannte „Haus- und Hofprogramm“ herrschte ebenfalls fraktionsübergreifende Einigkeit: Im Rahmen des Integrierten Handlungskonzepts für die Jülicher Innenstadt soll dieses mit öffentlichen Mitteln geförderte Programm dafür sorgen, dass es hübscher wird in der Herzogstadt. Das Städtebauförderprogramm „Lebendige Zentren“ unterstützt Hausbesitzer dabei, die Fassaden ihres Eigentums sowie dazugehörige Freiflächen zu verschönern und damit die Innenstadt optisch aufzuwerten. Das eine oder andere Ausschussmitglied wünschte sich vergleichbares auch für die umliegenden Dörfer.
Aufs Dorf führte dann auch ein weiteres Tagesordnungspunkt. Der Verein für Deutsche Schäferhunde sucht ein neues Zuhause für Hunde und Mitglieder. Nach dem Rurhochwasser im letzten Jahr ist das bisherige Vereinsgelände unbrauchbar, zudem besteht die Befürchtung, eine erneute Überflutung könne ein eventuell renoviertes Gelände ein zweites Mal zerstören. Bisher sind Vereinsmitglieder und Lokalpolitiker unter anderem in Bourheim auf der Suche nach einem neuen Heim unterwegs gewesen, dort jedoch stößt das Ansinnen des Vereins auf „wenig Gegenliebe“ wie es Ausschussmitglied Felix Brandt vorsichtig formulierte. Der Ausschuss will nun eine Beschlussvorlage erarbeiten, so dass der Verein hoffentlich bald in ein geeignetes neues Zuhause umziehen kann.
Weit weniger einig waren sich die Jülicher Politiker und Politikerinnen allerdings hinsichtlich des vorgeschlagenen und im Ausschuss nochmals vorgestellten „Energiemanagementsystems“. Mit einem solchen System soll künftig der Energie- und Wasserbedarf der Stadt Jülich flächendeckend kontrolliert und gesteuert werden. Die Mittel zur Einrichtung des Managementsystems sollen auf Grundlage einer „Richtlinie zur Förderung von Klimaschutzprojekten im kommunalen Umfeld“ aus öffentlichen Fördertöpfen kommen. Dazu muss selbstredend zunächst ein entsprechender Antrag gestellt werden. Ist nach erfolgter Prüfung der beabsichtigen Einrichtung und des Betriebs eines Energiemanagements grünes Licht gegeben, kommt das Geld von der NRW.Energy4Climate als 100prozentige Tochter des Wirtschaftsministeriums.
Förderfähig wären dann unter anderem Personalkosten, aber auch Messtechnik und Software. Grundsätzlich herrschte im Ausschuss zwar Konsens über die Notwendigkeit des Energiesparens und besseren haushaltens mit knapper und teurer werdenden Ressourcen, nur über den Weg dahin wurde intensiv diskutiert. Mancher fürchtete etwa, die Beantragung von Fördergeldern, die anschließende Einrichtung des Managementsystems und daran anschließend erst die potentielle Einstellung von Fachpersonal zur Umsetzung von Energiesparmaßnahmen könne schlicht zu lange dauern. Unterm Strich beschloss der Ausschuss dann die Verschiebung des entsprechenden Antrags in den Haupt- und Finanzausschuss.