James Baldwin gehört zu den bemerkenswertesten Erzählern und ist nach wie von hoher Aktualität. Gerade hat der dtv-Verlag eine Neuausgabe seiner Romane gestartet, die sich einer großen und begeisterten Leserschaft erfreuen. Vorgestellt wird das Werk am 5. und 12. September.
Er wurde 1924 im New Yorker Viertel Harlem geboren. Der 1953 erschiene Roman „Von dieser Welt“ war sein erster Roman und trägt autobiografische Züge. Ausgehend von dem 14jährigen John Grimes entfaltet Baldwin in seinem Roman die Geschichte der Familie Grimes. Noch die Großmutter arbeitete als Sklavin auf einem Baumwollfeld im Süden, bis ihr schließlich die Flucht gelang. In der Hoffnung auf ein besseres Leben in Freiheit ziehen die Familienmitglieder gen Norden. Hier arbeiten sie als Portiers in Hotels, als Putzkräfte in den Häusern von Weißen, waschen deren Wäsche oder fegen ihre Straßen. Ein Leben am Existenzminimum. Ein armes Leben, aber ein Leben, dass an Jesus Christus orientiert.
Aus heutiger Sicht erstaunt es, welch hohen Stellenwert das Christentum in der Community besitzt, gleichwohl es mit strengen Verhaltensregeln einherging. Der Heranwachsende John Grimes ist in diese Strukturen hineingewachsen, doch seine Gedanken und Gefühle widersetzen sich. Er versucht sich zu fügen, aber da passt vieles nicht. Nach und nach werden die anderen Familienmitglieder vorgestellt. Wir als Lesende tauchen immer mehr in die Individuen ein und bekommen ein vielschichtiges Bild ihrer Lebenswirklichkeit. Die Referentinnen Elke Bennetreu und Margret Hanuschkin stehen hinter dieser Literaturzeit im Rahmen der Reihe „Afrikanische und afroamerikanische Literatur entdecken.“ Eingeladen sind alle Interessierte.
Es ist keine Gebühr zu entrichten, jedoch bittet die Ev. Erwachsenenbildung um Anmeldung unter [email protected] bzw. Telefon 02461/ 9966-0.