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Die Sprachbarriere auflösen

Die aus der Ukraine stammende Lehrerin Nataliya Danylyuk wird zukünftig den Unterricht am Gymnasium Haus Overbach unterstützen.

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Foto: Mira Otto
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Das neue Schuljahr ist gestartet. Am Gymnasium Haus Overbach startet gleichzeitig ein neues Projekt, um aus der Ukraine geflüchtete Kinder und Jugendliche weiter zu unterstützen. Auch für Nataliya Danylyuk ist das ein Neustart. Sie hatte gestern zum Schulstart ihren ersten Tag an der Schule. Bereits in der Ukraine als Lehrkraft tätig gewesen, wird sie die Schüler mit ihren Sprachkenntnissen unterstützen.

Kurz zur Vorgeschichte: Danylyuk stammt selbst aus der Ukraine und war als Dozentin am Science College Overbach tätig, als Russland den Angriffskrieg auf die Ukraine startete. Um Freunde, Familie und weitere gefährdete Menschen aus der Ukraine zu holen, startete Danylyuk mit zahlreichen Kooperationspartnern, darunter die Jükrainer und das Science College, eine Rettungsaktion. Zahlreiche Familien kamen so und auf anderen Wegen in die Herzogstadt. Darunter natürlich auch Kinder und Jugendliche.

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„Es ist wichtig für Kinder, dass sie zur Schule gehen. Nicht nur wegen des Wissens, sondern auch wegen der Sozialkontakte“, sagt die Lehrerin. Außerdem musste nach der Ankunft der Kinder und Jugendlichen die Frage geklärt werden, wie diese in Zukunft beschult werden. Denn in Deutschland besteht Schulpflicht. Hier arbeitete ein Netzwerk aus beispielsweise diversen Schulleitern, das Kommunale Integrationszentrum und selbstredend auch die Eltern der Kinder an einer gemeinsamen Lösung.

Am Gymnasium Haus Overbach gibt es acht Kinder und Jugendliche von 10 bis 14 Jahren, welche dieses Schuljahr die fünfte bis neunte Klasse besuchen werden. Ein erstes wichtiges Ziel ist es nun, dass diese ohne Sprachbarriere kommunizieren können. Und als der Schulleiter des Gymnasiums, Thorsten Vogelsang, auf Danylyuk zuging und fragte, ob sie der Schule mitarbeiten möchte, um bei Bedarf den Unterricht mit ihren Sprachkenntnisse zu unterstützen, sagte diese: „Sehr gerne.“ Dabei arbeitet sie mit dem Deutschlehrer an der Schule, Joel Heyming, zusammen.

In Fächern, die sich nicht so vollends auf Sprache stützen, wie beispielsweise Mathematik oder Sport, soll der Unterricht in der Regel im regulären Klassenverbund stattfinden. Anderweitig werden die Schülerinnen und Schüler, die aus der Ukraine geflüchtet sind, in Deutsch unterrichtet. Diesen Unterricht teilen sich Heyming und Danylyuk auf. Dann wird für die Überwindung der Sprachbarriere gepaukt, ganz der Erkenntnis folgend, die Schulleiter Thorsten Vogelsang formuliert. „Das Problem ist ja nie die Begabung, sondern die Sprachbarriere.“

Ursprünglich geplant war die Einrichtung einer internationalen Klasse. Diese Idee hat sich in den vergangenen sechs Wochen als nicht tragfähig erwiesen. „Uns ganz aus der Verantwortung zu nehmen kam nie in Frage“, sagt Vogelsang, „aber wir wollten auch keine Überforderung.“

Auch wenn die neuen Schülerinnen und Schüler bereits einige Schulkameraden kennengelernt haben, wirkliche Freundschaften mit deutschsprachigen Kindern und Jugendlichen seien noch nicht entstanden, sagen die Jungen und Mädchen, die in der Klasse mit Danylyuk sitzen. Auch dies soll sich durch das Erlernen der Sprache ändern, denn, wie Danylyuk sagt, entstehe mit einer gemeinsamen Sprache auch eine Freundschaft.


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