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Was nix kostet is nix?

Jülich ist eine Stadt mit viel Kultur. Das ist kein Werbeslogan. Die Vielfalt und Qualität ist für die vielberufene Mittelstadt außerordentlich und dazu – Überraschung – oft gratis.

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Kostenlos geboten wird Kunst im Hexenturm durch den Kunstverein. Monatlich lockt der KirchenKlang in die Christuskirche, bei dem lediglich „um Spenden gebeten“ wird. Die Matinee am Morgen samstags in der Propsteikirche (außer in der Sommerpause) bietet Musik zum Nulltarif. Gänzlich frei – Dank Sponsoring der Stadtwerke – das Kinder-Kulturpicknick. Vier Aufführungen konnten umsonst und draußen im Renaissance-Garten der Zitadelle besucht werden. Der Kulturrucksack bietet Workshops für Kinder im Museum Zitadelle, die nur Zeit kosten und eine Anmeldung erfordern.

Die Stadt Jülich erhielt beim Programm „Neustart Kultur“ des Landes NRW den Zuschlag für elf Lesungen, für den die Besucher 0 Euro aufbringen mussten.

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Es ist erschütternd, dass viele Jülicher diese Angebote offenbar nicht zu schätzen wissen. Wie sonst ist es zu erklären, dass Kreative zuweilen vor beschämend an zwei Händen abzuzählendem Publikum auftreten müssen, als gelte das Motto: Was nix kostet, ist nix. Sicher ist es nicht so banal. Aber lässt sich der schwarze Peter der Abstinenz wieder Corona zuschieben? Haben die Menschen verlernt, vor Ort und „live“ Kultur zu erleben? Dass das nur bedingt stimmt, sieht man daran, dass Kultur – böse gesagt – als Beiprogramm für Geselligkeit auf Bierbänken doch immer funktioniert. Bestes Beispiel ist der Feierabendmarkt, bei dem der Ohrenschmaus kostenlos serviert wird wie auch zur Sommerkirmes.

Aber moralinsauer zu sein, hilft nicht. Vielleicht dann doch lieber noch mal ein Aufruf frei nach Kapelle Petra: Geht mehr auf Konzerte, in Ausstellungen, zu Lesungen.

Tipps für Veranstaltungen gibt es täglich frisch im Terminkalender des HERZOGs


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