Gegründet wurde der Verein im März 1880 von 15 Männern ursprünglich für den gemeinsamen Gesang. Nach einigen Unterbrechungen des Vereinslebens, beispielsweise in der Zeit der Weltkriege und in den 1960er Jahren durch den Mangel an Verantwortungsträgern, wurde der Verein 1992 wiederbelebt, so dass am 7. November 1992 der erste Lieder- und Theaterabend wieder stattfinden konnte. Seitdem sind die Veranstaltungen, auch nachdem die Events aus Brandschutzgründen von der Alten Schule in Stetternich in den Kulturbahnhof umgezogen sind, fast schon traditionell ausverkauft.
Rund 100 Mitglieder hat der Verein, von denen 30 bis 40 Mitglieder nun nach der coronabedingten Abstinenz wieder aktiv werden. Mit dabei sind nicht nur die Sänger und Schauspieler, sondern auch Menschen hinter den Kulissen bis zur Malermeisterin, die bei der Generalprobe schnelle Reparaturen und Änderungen vornimmt. Auch die jungen Mitglieder – über Vereinsnachwuchs muss sich die Gesellschaft aktuell keine Sorgen machen – prägen das Bild mit. So singt der Chor nun auch „flottere“ Lieder, und auch unter den Schauspielern gibt es junge Menschen. „Man denkt vielleicht, Theater ziehe keine jungen Leute an. Aber wir haben immer wieder junge Leute mit dabei. Das war uns immer ein Anliegen“, sagt so Alexander Maßmann, der erste Vorsitzende. 20 bis 80 Lebensjahre zählen die Mitglieder. Darüber hinaus verbucht die Gesangsabteilung zahlreiche Chorneugründungen wie die des A-Cappella-Ensembles „Les Chapeaux Claque“ 1998, des Frauenchors „Tonalità“ im Jahr 2008. Seit 2014 ist (hauptsächlich) der Männerchor bei den Theateraufführungen mit dabei.
Über allem steht dabei, egal ob Probe, Aufbau, Aufführung oder Beisammensein, der Frohsinn. Dazu Angelika Ponten, die Regisseurin des aktuellen Theaterstücks und Beisitzerin im Vorstand, lachend: „Wir sind ja alle Laien. Wir haben einfach Freude daran. Deswegen gibt es auch das Motto ‚Komik geht vor Logik‘.“
Frohsinn ist auch das Ziel der Theater- und Liederabende, bei denen der Chor und das Schauspielerensemble den Abend gemeinsam gestalten. „Die Leute, die zu uns kommen, wollen schlicht einen schönen Abend haben und viel lachen“, sagt Ponten. Deswegen ist das Theaterstück auch stets eine Komödie, die durch einige Änderungen nach eigenem Gusto angereichert wird. Gerade und ganz frisch probt das Theater der Gesellschaft Frohsinn an „Landeier – Bauern suchen Frauen“ nach Frederik Holtkamp. In dem Stück voller Witz und Humor wird die verzweifelte Suche nach der passenden Ehefrau dargestellt.
Und nach dem Frohsinn der vergangenen Monate durch gemeinsame Proben und auch nach dem „Hoch“ während der Auftrittabende folgt der Post-Show-Blues, wie Maßmann sagt. „Man wächst zusammen, weil wir ein halbes Jahr lang gemeinsam geprobt haben. Wenn man dann nicht traurig wäre, würde man was falsch machen“, sagt Maßmann. Aufgefangen wird der „Blues“ dann durch eine gemeinsame Nachbesprechung, bei der auch eine Aufnahme einer Aufführung gezeigt wird. Und man weiß nach 20 Jahren beständigen Frohsinns doch nun sicher, dass es auch im nächsten Jahr wieder lustig werden wird.
Die nächsten Theater- und Liederabende sollen vom 20. bis 23. Oktober stattfinden. Ort und Termin für den Vorverkauf der Karten werden noch bekannt gegeben.