Rund 100 Menschen riefen zur Attacke und lieferten sich geradezu aus heiterem Himmel eine zum Teil blutige Auseinandersetzung. Die marodierenden Hooligans versetzten den Duisburger Stadtteil in Angst und Schrecken und haben unbeteiligte Menschen in Lebensgefahr gebracht, indem sie sich eine offene Straßenschlacht und einen massiven Schusswechsel mit einigen Schwer- und Leichtverletzten lieferten.
Nach bisherigen Erkenntnissen ist dieser unwirklich offene und blutige Konflikt auf deutschen Straßen auf einen eskalierten Streit zwischen der Rockergruppe Hells Angels und einem türkisch-arabischen Clan insbesondere aufgrund widerstreitender wirtschaftlicher Interessen im Gastronomiegewerbe und Rotlichtmilieu zurückzuführen.
Aber nicht nur Duisburg gehört laut Angaben der Gewerkschaft der Polizei zu den Hochburgen dieser aggressiven Clansubkultur.
Bilden diese aktuellen Ereignisse also nur die Spitze des Eisberges?
Hat Multikulti in Deutschland ausgedient?
Was können wir anderes erwarten, wenn Politik, Polizei und Justiz in den letzten Jahren migrantische Familien- und Sippenclans zumindest in Teilen nahezu unbehelligt bei der Ausübung ihrer kriminellen Machenschaften „übersehen“ haben.
Gewiss, der NRW-Innenminister Reul hat z.B. durch das Verbot der Rockergruppen Hells Angels und Bandidos, die Aushebung mehrerer Clans im Zuge von groß angelegten Polizeirazzien und die Ausweitung der Videoüberwachung an öffentlichen Straßen und Plätzen dem ausufernden Clanwesen den Kampf angesagt.
Das ist zumindest ein hoffnungsvoller Einstieg in die Austrocknung dieser mafiosen Strukturen.
Aber wo liegen die eigentlichen Ursachen der Clankriminalität?
Wie können wir die Ursachen an den Wurzeln packen?
Vornehmlich sind die Ursachen laut Buchautor Falko Liecke („Brennpunkt Deutschland“) bei uns allen und in unserem bisherigen gesellschaftlichen Diskurs zu Integration in Korrelation zu Gesetzes- und Verfassungstreue festzumachen.
Der Buchautor ist seit 2009 Bezirksstadtrat in Berlin-Neukölln, einer blühenden Landschaft des Clanunwesens und der Heimat sowie Operationsbasis des berüchtigten Remmo-Clans.
Liecke zufolge sei die Clankriminalität in Deutschland seit etlichen Jahren ein übles Phänomen. Die Debatte, wie hart man ihr begegnen sollte, sei zum Stellvertreter-Krieg zwischen den unterschiedlichen politischen Lagern geworden. Vor allem im linken Lager sei jahrelang nicht verstanden worden, dass echte Integration nur im wechselseitigen Verständnis Erfolg haben könnte und Multikulti nicht ein Wert an sich, sondern gesellschaftlich gelebte wechselseitige Toleranz ein hartes Stück politische und soziale Arbeit sei.
Sinngemäß merkt Liecke an, dass die allzu sehr gepflegte Privilegierung eines Sonderstatus, ein Ausländer zu sein, unter den Augen einer von Multikulti besoffenen Gesellschaft zunehmend ein Katalysator für die geballte Wucht des Gesetzesbruchs durch ethnisch abgeschottete, nämlich z.B. kriminelle arabischstämmige Clans geworden sei. Wenn wir diesen Irrweg politisch weiter beschreiten würden, würden wir bald „schwedische Verhältnisse“ heraufbeschwören.
Denn die massive, bürgerkriegsähnliche Randale in Schweden im April oder auch die damaligen Vorstadtkriege in Frankreich spiegelten leider eindrucksvoll die allzu lasche Bekämpfung von Gewalt, Verwahrlosung und Kriminalität in ausländergeprägten Areas und damit eine vollkommen gescheiterte Integrationspolitik.
Nur die Ächtung der Clankriminalität im breiten gesellschaftlichen Konsens und im Wege eines radikalen Umdenkens liefere der Politik, Polizei und Justiz die Grundlage für die geeigneten Instrumentarien bei ihrem wirksamen Vorgehen gegen dieses gesellschaftliche Krebsgeschwür.
Wenn bei jeder Benennung dieses tiefgreifenden Problems gleich „Rassismus gewittert“ würde, würden wir den Traum von Multikulti bald ausgeträumt haben.
Nach Auffassung des Bunds Deutscher Kriminalbeamter sei die ethnische Zugehörigkeit im Rahmen der Clankriminalität kein beliebiges Merkmal, sie sei im Gegenteil Tatmittel. Das Clanphänomen sei durch verwandtschaftliche Beziehungen, die gemeinsame ethnische Herkunft und das hohe Maß der Abschottung der Täter gekennzeichnet. Damit einher gehe in diesen Clans sehr oft die Ablehnung unserer bundesdeutschen Werte- und Rechtsordnung.
Dadurch wiederum sei diese besondere Art der organisierten Kriminalität auch durch klassische polizeiliche Instrumente, wie z.B. den Einsatz von verdeckten Ermittlern oder V-Leuten weitaus schwerer zu bekämpfen als andere Bereiche der Kriminalität.
Ein langer Katalog des Einsatzes konkreter Maßnahmen sei also erforderlich, um sich mittel- und langfristig dieses gesellschaftlichen Übels zu entledigen.
Datenabgleich zwischen Sozial- und Kfz-Behörden, Beweislastumkehr, Strafmündigkeit bereits mit 12 Jahren, Kinderschutz gerade auch in Clanfamilien und konsequente Abschiebungen müssten mit dem notwendigen politischen Willen umgesetzt werden.
Dafür brauchen wir, um die richtigen Schlüsse aus Lieckes zutreffender Analyse zu ziehen, Unterstützer in der Politik, in den Medien und im Kulturbereich.
Maßnahmen gegen Clankriminalität, wie sie zu Recht seitens unserer deutschen Mehrheitsgesellschaft von den staatlichen Stellen erwartet werden, können auch nur wirksam eingesetzt werden, wenn sie nicht geradezu reflexartig als rassistisch abqualifiziert werden. Sie orientieren sich nämlich nicht, wie uns manche unbelehrbare Multikulti-Träumer heute noch weismachen wollen, an Abstammung, Herkunft oder kultureller Identität, sondern einzig an der besonderen Mechanik und inneren Ausformung dieser Art der organisierten Kriminalität, an ihrer Vorgehensweise in dunkler Abschottung und an den Gefahren für unseren gesellschaftlichen Zusammenhalt.
Kriminelle Clans sind eben keine geschundenen Opfergruppen, und Maßnahmen gegen diese verkörpern keine Ausgeburt repressiver Staatsgewalt. Das Gegenteil ist der Fall.
Der Buchautor und Kommunalpolitiker aus dem sozialen Clanbrennpunkt Berlin-Neukölln Liecke bringt es auf den Punkt:
Natürlich würden, ja müssen wir als wertegeleitete und rechtstreue Bürger unserem pluralistisch und demokratisch geprägten Menschenbild treu bleiben.
Und dieses Menschenbild sei auch vielen Menschen in den besagten Clans mehr als geläufig, daher seien Clan selbstredend auch nicht per se mit Clankriminalität gleichzusetzen.
Mit einer solchen Gleichsetzung bediene man eher mit Bravour die Rassismuskeule.
Clankriminalität mache sich in migrantisch geprägten Stadtvierteln dann breit, wenn man Ausschreitungen und Massenschlägereien mit Einsatz von Schutzwaffen (wie kürzlich in Duisburg), generell Einschüchterungen durch Gewalt, Schutzgelderpressungen oder gezielte Racheakte nicht konsequent sanktionieren würde und sich lieber in Rassismusdebatten verlöre.
Unsere offene und tolerante Zivilgesellschaft erwarte jedenfalls nicht nur Nadelstiche gegen diese degenerativen Auswüchse als Folgen bislang falsch verstandener Integrationspolitik, sondern wirksame Gegenmaßnahmen.
Dem Berliner Realkommunalpolitiker ist nur beizupflichten.
Wenn Multikulti auf Augenhöhe der Gesetzestreue und als Manifestation unserer hochgradigen gesellschaftlichen Toleranz und Liberalität inmitten unseres Gemeinwesens eine berechtigte Chance haben und nicht als Nebelkerze falsch verstandener Identitätspolitik verbrennen soll, dann erwarten wir alle das zielführende Zusammenwirken aller Verantwortlichen in Politik, Verwaltung, Polizei und Justiz gegen jegliche organisierte Kriminalität, wozu erkennbar mafiose Strukturen unter Einschluss auch und gerade clanorientierter Gruppierungen gehören.