Wir haben uns beim Kreieren des HERZOG schon öfter unser schönes Jülich als Urlaubsort vorgestellt. Unvergessen bis heute ist der fiktive Strand der Nordsee, an den wir Jülich teleportierten und somit die Esso-Tankstelle in der Elbachstraße fast schon zur Ölbohrinsel wurde. Treue Herzogleser besitzen ganz bestimmt noch das eine oder andere Exemplar dieser Karte, deren Wert, bedingt durch die globale Erwärmung sowie den Anstieg des Meeresspiegels, sicher in Zukunft steigen wird. Aber verraten uns diese spaßigen Gedankenspiele nicht auch, dass wir unsere Heimatstadt als Ferienziel nicht ganz ernst nehmen? Es soll jedoch Leute geben, für die Jülich als Urlaubsort kein Witz, sondern eine ernste Ambition darstellt. Einleitend sei dazu diese wahre Geschichte erzählt, die dem Autor dieses Textes im letzten Jahr wirklich wiederfuhr. Selbiger stand zusammen mit den Mitreisenden seiner Urlaubsgruppe in Dresden an der Semperoper. Da gerade nicht viel los war, lauschte er den Worten eines anderen Reiseführers, der in ca. 25 Metern Entfernung eine schwäbische Reisegruppe betreute. „Fahren Sie doch mal nach Jülich!“, sagte der schwäbische Stadtführer. „Da gibt’s die best erhaltene Renaissancefestung nördlich der Alpen.“ Na, wer sagt’s denn? Im Angesicht der Semperoper wird den Reisenden ganz ernsthaft empfohlen, sich einmal die Jülicher Sehenswürdigkeiten anzuschauen. Ist das ein Einzelfall? Wohl kaum, wenn man bedenkt, dass eine österreichische Hotelkette namens JUFA – und die Österreicher verstehen sicherlich etwas vom Tourismus – den Standort Jülich für den Bau eines Ihrer neuen Häuser auserkor. André Heister ist 37 Jahre alt, kommt aus Grevenbroich und führt das Jülicher Haus. Wenn man die Rezeption anruft, ist es keine Seltenheit, wenn der Chef selbst ans Telefon geht. So locker und nah erweist sich Heister auch im persönlichen Gespräch, wenn er sich Zeit nimmt, etwas über sich und seine Arbeit zu erzählen. Kürzlich hatten wir Gelegenheit, ihn und sein Haus einmal kennenzulernen. Wer sich Hotelchefs distanziert oder hemdsärmelig vorstellt, hat ihn noch nicht kennengelernt. Ersieht sich selbst gerne als „Grevenbroicher Jung“ mit rheinisch offener Lebenseinstellung. „Wird das JUFA in Jülich gut angenommen?“, so die erste Frage, um herauszufinden, ob es noch mehr Leute gibt, die Tourismus in Jülich ernst nehmen und Bedarf an Übernachtungsmöglichkeiten in der Herzogstadt haben. Klare Antwort des Hotelchefs: „Ja! Es geht immer noch besser und ein paar Übernachtungen mehr wünscht man sich immer. Aber mit dem, was wir bisher erreicht haben, sind wir sehr zufrieden.“ Nicht nur Familien, sondern auch Geschäftsleute, Handlungsreisende und Seminarveranstalter waren bereits auf umfangreicher Entdeckungsreise in die spannende Welt der Energie. Energie ist das Motto des Hauses in Jülich, der korrekte Name ist: JUFA Jülich Energiewelt Indeland am Brückenkopf-Park. Viele Häuser des österreichischen Unternehmens haben einen thematischen Schwerpunkt, so sind es in Kempten im Allgäu die Römer, in Nördlingen die Planeten und in Hamburg wird es sicherlich der Hafen werden.
Überrascht war der HERZOG, als er erfuhr, dass auch schon einige Kulturschaffende wie der Jazzchor Mönchengladbach und die Musiker des Brass-Ensembles WestBlech das umfangreiche Angebot an Seminar – und Konferenzräumen zu Proben voller Energie nutzten. Von selbigen erschöpft nutzten sie den Energie-Erholungsbereich mit Sauna und Massagemöglichkeiten.
Aber das JuFa wäre kein JuFa, wenn es kein ausgezeichnetes Angebot für Kinder bieten würde. In dem hauseigenen SWJ-Energie-Erlebnis-Pavillon mit spannenden Energieerlebnisstationen, einer Indoor Spielewelt mit Skywalk und Kleinsporthalle von 180 qm fühlen sich die Kids pudelwohl. Falls zu Hause die Spielekonsole wegen Überlastung ihren Dienst verweigert, bietet sich hier eine Alternative. Neben den vielen Gelegenheiten zum Austoben gibt es auch Wissenswertes, Kurioses und Unglaubliches über das Thema unserer Region zu lernen. Und wer einen Kindergeburtstag mit vielen Kindern feiern möchte, ohne zuhause gleich eine ganze Putzkolonne anheuern zu müssen, findet im JUFA fachkundige Unterstützung und Betreuung.
Wer allerdings einfach mal einen Kaffee trinken will, einfach mal verschnaufen, eine Pause machen und bei schönem Wetter die Vorzüge der Sonnenterrasse genießen will, der ist herzlich willkommen.
„Jemand sagte mir neulich: Ist Euch eigentlich klar, dass ihr die schönste Terrasse in ganz Jülich habt?“, erinnert sich Heister heiter an das Feedback eines zufriedenen Gastes. Von der gefüllten Gans bis hin zur Bergischen Kaffeetafel erwartet den Gast ein breit gefächerter kulinarischer Kanon undvom köstlichen Cappuccino hat sich der HERZOG vor Ort überzeugt.
Na, dann ist doch alles prima, oder? Ein kleines bisschen mehr Offenheit wünscht sich Heister unter den Jülichern schon, oder besser gesagt, ein neues Bewusstsein dafür, wie schön wir es hier eigentlich haben. Denn eins ist klar, Jülich bietet viel und viel mehr als wir alle denken. Landschaftliche Schönheit, historische Sehenswürdigkeit und jede Menge Kultur. Also, lasst uns doch nächstes Jahr mal nach Jülich in Urlaub fahren – oder zumindest mal gut essen gehen im JUFA.