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Ottmar Dreyling

Der mix macht's: Immer für die Menschen im Einsatz.

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Foto: la mechky plus
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Es gibt Menschen, die einen Raum betreten, und alle anderen im Raum haben sofort das Gefühl, mit diesem Menschen auf einer guten Vertrauensbasis zu stehen. Bei Ärzten oder Fußballtrainern beispielsweise scheint dieses Phänomen häufiger aufzutreten. Eventuell gehören Menschen im Rettungsdienst oder hinter der Theke auch dazu.

Ottmar Dreyling passt in dieses Raster. Das liegt vielleicht auch daran, dass er sein Leben lang für Menschen Einsatz zeigt – in völlig gegensätzlichen Umfeldern. Der Mix macht’s. „Ich bin original Jülicher“, sagt der Mann Baujahr 1964. In Altenburg sei er aufgewachsen und der „Scholle“ treu. Auch wenn er mittlerweile in die Gemeinde Titz ausgewandert ist, wäre für ihn ein Umzug in weite Ferne nie in Frage gekommen.

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Früh fand „Otti“, wie ihn seine Freunde nennen, mit dem Beitritt in das Jugendrotkreuz, die Jugendabteilung des Deutschen Roten Kreuzes, das Hobby, das eine seiner Berufungen werden sollte: Menschen retten. Der Zivildienst in den 80ern, ebenfalls beim DRK, besiegelte dann den beruflichen Werdegang im hauptamtlichen Rettungsdienst. 1998 absolvierte Dreyling die feuertechnische Ausbildung, um zum Berufsfeuerwehrmann zu werden. Bis heute ist Dreyling beim DRK im Ehrenamt tätig und fährt dort im Rettungsdienst. „Das war für mich die Berufung. Jeden Tag ein anderes Bild, Umgang mit Menschen. Zu helfen, das war für mich das, was im Vordergrund stand“, sagt er.

Natürlich gebe es Einsätze, an die man sich nicht so gerne zurückerinnere und die man trotzdem nie wieder vergessen werde. Nie verlassen wird ihn das Gefühl, als sein Freund und Geschäftspartner Markus vor drei Jahren tödlich verunglückte. Das traf den Notfallsanitäter, der so oft für die Lebensrettung von Menschen im Einsatz ist, besonders schwer. Nachhaltig Eindruck hinterlassen haben auch die Tage während des Hochwasser im Juli letzten Jahres: „Jeder war da und hat geholfen. Jeder Platz in der Leitstelle war besetzt. Anders wäre das auch nicht gegangen.“ In Dreylings Familie und Freundeskreis hat die große Mehrheit irgendetwas mit dem medizinischen Bereich zu tun. Seine Frau beispielsweise arbeitet im Stolberger Krankenhaus. „Wir hatten schon die Meldung, dass Stolberg komplett abgeschnitten wäre. Aber meine Frau ist trotzdem losgefahren und Gott sei Dank angekommen.“ Glücklicherweise dominieren ohnehin die guten Erlebnisse: „Ich habe zum Beispiel mal eine Geburt im Rettungswagen erlebt, und das ist natürlich ganz was Tolles.“

Zwei Jahre und sieben Monate hat Ottmar Dreyling noch, bis er in Pension geht. Auch dann will er im Rettungsdienst weitermachen, solange es noch körperlich gehe. „Mit 60 auf der Couch liegen, das ist nicht mein Ziel.“ Apropos nicht auf der Couch liegen: Mitte der 90er schaffte sich Dreyling dann sein zweites Standbein in der Gastronomie. Einige Erfahrung bereits als Kellner in der Brauerei in Welz gesammelt, eröffnete er mit einem Kumpel aus der Feuerwehr eine Studentenkneipe mit Biergarten in der Neusser Straße. Das Mittel der Wahl: Cocktails. „Das ist mein Ausgleich. Du hast da die Medizin und da Gastronomie. Für mich war das immer zum Abschalten.“ Auch um der Belastung im Job standhalten zu können.

Dreyling habe schon immer eine Vorliebe für die bunten Getränke gehabt. „Cocktails gibt es schon seit dem vorletzten Jahrhundert. Da gibt es irre Geschichten zu.“ Eine gute Spirituose, ein guter Saft und hochwertige Zutaten braucht ein gelungener Cocktail nach Dreyling. Auch das Mischverhältnis und die Optik sei wichtig. Hiervon profitiert der Freundeskreis Dreylings, der regelmäßig als Versuchskaninchen herhalten muss. Sein Lieblingscocktail ist der Mojito.

Da immer mehr Anfragen kamen, entstand 2013 die Idee zu einer mobilen Bar. Den Wagen dafür habe man extra anfertigen lassen. Im selben Jahr fand die Premiere auf dem Frühlingsfest in Jülich statt. „Das ist schon toll, in seinem eigenen Wagen zu stehen“, sagt Dreyling und grinst. Eine der größten Überraschungen sei der Feierabendmarkt gewesen, der bald übrigens nach der Corona-Pause wieder stattfinden wird.

Dreyling ist im Vorstand der Werbegemeinschaft. „Als die Werbegemeinschaft den ersten Feierabendmarkt veranstaltete, hätten wir nie mit einem so großen Andrang gerechnet. Da standen wir mit drei oder vier Personen im Wagen. Die totale Explosion an diesem Tag. Wir sind untergegangen und hatten um 20 Uhr kein Bier mehr.“ Deswegen steht jetzt ein Bierwagen auf dem Feierabendmarkt, obwohl in diesem Jahr geplant ist, dass das Bar Event Mobil zusätzlich dort zu finden ist.


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