Scary war völlig geschwächt als sie in das Tierheim für den Kreis Düren kam, ein „Häufchen Elend“, sagt Julia Müller. Die Tierpflegerin ist Revierleiterin Quarantäne im Heim in Düren-Niederau und versorgt auf ihrer Station häufig kranke Katzen. Nicht selten handelt es sich dabei um ehemals freilebende Katzen. Tiere ohne Besitzer, die sich auf der Straße allein durchschlagen mussten, bevor sie von Tierfreunden oder dem Katzenschutzteam des Heims entdeckt und gerettet wurden, berichtet Müller.
Alle diese Katzen, aber auch Abgabetiere, müssten zunächst für einige Wochen in Quarantäne, um Ansteckungen unter den Tieren zu vermeiden. Auch ließen sich die Futter- und Wasseraufnahme sowie die Medikamenteneinnahme der Tiere nur bei einer Einzelunterbringung kontrollieren. Das Schicksal von Scary ging der Tierfreundin besonders nahe: „Die Kleine war erst sieben Wochen alt und hatte einen schlimmen Katzenschnupfen entwickelt“. Besonders wichtig für isolierte Tiere ist laut Müller eine angemessene Unterbringung.
Die dunklen Metallboxen der Quarantänestation im Tierheim entsprächen aber nicht mehr den zeitgemäßen Anforderungen, sagt auch Robert Breuer, der als stellvertretender Vorsitzender des Tierschutzvereins vor allem für die Optimierung der Unterkünfte der tierischen Schützlinge im Heim zuständig ist. „Wir möchten die Station neu mit freundlich hellen, geräumigen Einzelboxen aus Kunststoff ausstatten“. Mehrere der modernen Käfige seien bereits angeschafft worden, doch bei durchschnittlich 300 samtpfotigen Gästen und Patienten im Jahr sei dies nicht genug. Die Tierschützer haben deshalb in der „Düren Crowd“ der Stadtwerke Düren ein Crowdfunding-Projekt gestartet.
Um den Quarantänebereich der Krankenstation komplett neu auszustatten, fehlen ihnen noch 3.400 Euro, die sie jetzt über das Crowdfunding sammeln möchten. „Man merkt den Tieren an, dass sie in einer angenehmen Umgebung gleich viel weniger gestresst sind. Bei unseren kranken Schützlingen kann sich das sehr positiv auf die Genesung auswirken“, sagt Breuer, der sich mit seinen Mitstreitern auf die Hilfe zahlreicher Tierfreunde freut. Unterstützer des Projektes können als Dankeschön eine Prämie erhalten, wie beispielsweise eine Führung durch das Tierheim. Auch die Stadtwerke Düren beteiligen sich Breuer zufolge am Projekt: „Für jeden Unterstützer, der mindestens 10 Euro spendet, steuern die SWD einmalig 10 Euro aus ihrem Fördertopf bei“.
Der Tierschutzverein sammelt bis zum Dienstag, 26. April, Spenden in der „Düren Crowd“. Wer helfen möchte, gelangt über den Link https://www.dueren-crowd.de/katzenquarantaene direkt zum Projekt.