Nordrhein-Westfalens Wissenschaftsministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen überreichte der Hirnforscherin Katrin Amunts im Ministerium für Kultur und Wissenschaft in Düsseldorf das Verdienstkreuz 1. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. Die auch international äußerst renommierte Forscherin ist Direktorin des Instituts für Neurowissenschaften und Medizin am Forschungszentrum Jülich sowie des Cécile und Oskar Vogt-Instituts für Hirnforschung an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. Ihr besonderer Fokus liegt auf der Entwicklung eines dreidimensionalen Hirnatlas, der es ermöglicht, die komplizierte Struktur und Funktion des Gehirns auf mikroskopischer Ebene darzustellen und zu verstehen.
Katrin Amunts ist zudem seit 2016 die wissenschaftliche Direktorin des europäischen Flagships Human Brain Project (HBP). Dabei baut sie mit hunderten Partnern die neuartige Forschungsinfrastruktur EBRAINS auf, die Neurowissenschaften und neueste Technologien verbindet. Sie steht der gesamten Forschungsgemeinschaft zur Verfügung und bietet auch freien Zugang zu Amunts‘ Hirnatlas.
„Prof. Katrin Amunts ist eine der wichtigsten Hirnforscherinnen überhaupt. Sie hat Maßstäbe gesetzt und ist auf ihrem Gebiet führend. Weltweit nutzen Expertinnen und Experten aus Forschung und Medizin ihre Erkenntnisse im Bereich des ‚Brain Mappings‘. Ihr exzellenter Einsatz geht dabei weit über ihre beruflichen Verpflichtungen hinaus. Auch durch ihr Engagement für gesellschaftliche Fragestellungen leistet sie Großartiges“, sagt Wissenschaftsministerin Pfeiffer-Poensgen.
Die Neurowissenschaftlerin hat mit der Entwicklung des dreidimensionalen Hirnatlas die internationale Forschung maßgeblich geprägt. Geehrt wird Amunts auch, weil sie über ihr Forschungsgebiet hinaus einen Gestaltungsauftrag für die Zukunft annimmt und ihren Blick immer auch auf die gesellschaftliche Wirkung von Forschung richtet. Dabei setzt die Wissenschaftlerin wirkungsvolle Impulse für die ethische Reflektion und konkretes forschungspolitisches Handeln mit europäischer Perspektive. Ausgezeichnet wird sie zudem für ihre umfangreiche Wissenschaftskommunikation, bei der sie komplexe wissenschaftliche und ethische Themen verständlich macht.
Katrin Amunts ist in verschiedenen Gremien und Netzwerken aktiv sowie national und international hoch anerkannt. Unter anderem wurde sie 2016 als ordentliches Mitglied der Nationalen Akademie der Wissenschaften und Ingenieurswissenschaften (acatech) aufgenommen. Dort wirkt sie schwerpunktmäßig an der Aufbereitung von wissenschaftlichen Themen für Politik- und Gesellschaftsberatung. Seit 2017 ist die Professorin auch ordentliches Mitglied der Klasse für Naturwissenschaften der Medizin in der nordrhein-westfälischen Akademie der Wissenschaften und Künste. Von 2012 bis 2020 war sie eines von 26 gewählten Mitgliedern des Deutschen Ethikrats.
In zahlreichen Funktionen engagiert sich die Forscherin zudem für den wissenschaftlichen Nachwuchs. Der „Business Insider UK“ zählte die 59-Jährige 2015 zum Kreis der 50 wichtigsten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler weltweit. Zuletzt erhielt sie 2021 die James Bull Medaille der British Society of Neuroradiologists sowie im Januar 2022 den Hector Wissenschaftspreis.