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Uwe Brell erster der IG Bau

IG BAU-Bezirksvorsitzender wiedergewählt: Uwe Brell ist als Chef des Bezirksverbands Aachen der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt für vier weitere Jahre im Amt bestätigt worden. Damit bleibt der 62-Jährige Interessenvertreter für Bauarbeiter, Reinigungskräfte und Beschäftigte aus der Land- und Forstwirtschaft auch im Kreis Düren. Nach Angaben der Arbeitsagentur arbeiten in den Branchen der IG BAU im Kreis aktuell rund 12.500 Menschen – 3.300 von ihnen im Bauhauptgewerbe und 6.700 in der Gebäudereinigung.

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Foto: IG Bau
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Uwe Brell ist gelernter Versicherungskaufmann und gehört dem Bezirksvorstand der IG BAU seit neun Jahren an, seit einem Jahr als Bezirksvorsitzender. Mehr als 20 Jahre lang hat der gebürtiger Kölner im Außendienst der Sozialkassen des Baugewerbes (SOKA-BAU) gearbeitet und sich hier um die betriebliche Altersvorsorge gekümmert. Brell ist verheiratet und hat vier Töchter. Er lebt in Erkelenz.

„Ob auf der Baustelle, in der Reinigungsfirma oder im Malerbetrieb – gerade am Arbeitsplatz kommt es darauf an, dass die Menschen an einem Strang ziehen. Bessere Löhne und Arbeitsbedingungen fallen nicht vom Himmel“, sagt Brell. Der Gewerkschafter appelliert an die Beschäftigten, sich für die eigenen Belange einzusetzen. Etwa in der Baubranche seien viele Menschen in der falschen Lohngruppe, womit ihnen monatlich hunderte Euro durch die Lappen gingen. „Hier sollte jeder einen Lohn-Check machen – gerade in Zeiten des Fachkräftemangels darf sich niemand unter Wert verkaufen.“ Vom Fassadenreiniger über den Gartenbauer bis zur Buchhalterin in der Baufirma – Fachleute sollten auf einer tariflichen Bezahlung bestehen, so Brell. Wer zu wenig verdiene, solle sich an die IG BAU vor Ort wenden.

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Zugleich will sich die Gewerkschaft dafür einsetzen, dass Beschäftigte nicht zu Verlierern der Corona-Pandemie werden. „Die Lasten der Pandemie – vom Kurzarbeitergeld bis zu den Unternehmenshilfen – müssen in der Gesellschaft fair aufgeteilt werden. Wir brauchen deshalb eine Vermögensabgabe, damit Wohlhabende einen größeren Beitrag leisten. Starke Schultern können mehr tragen als schwache“, so der Bezirksvorsitzende. Eine solche Vermögensabgabe solle sich am Vorbild des Lastenausgleichsgesetzes von 1952 orientieren. Einen entsprechenden Antrag habe der Bezirksverbandstag der IG BAU Aachen gefasst.

Beschäftigte müssten darüber hinaus stärker mitentscheiden, wie ihr Job in Zukunft aussehe. Ein „Riesen-Thema“ sei hier die Weiterbildung. „Viele Branchen stehen vor einem enormen Umbruch. Ob es um die klimagerechte Sanierung von Altbauten, den Waldumbau im Forst oder die Digitalisierung in der Baubranche geht – wichtig ist, Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer durch zusätzliches Know-how für die Zukunft fit zu machen“, so Brell. Neue Trends und Technologien müssten den Beschäftigten zugutekommen, statt Jobs zu gefährden. Beim Wandel der Arbeitswelt sei es unverzichtbar, dass Gewerkschaften und Betriebsräte ein entscheidendes Wort mitredeten, betont der IG BAU-Bezirkschef.

Außerdem kündigt Brell an, sich in politische Debatten einzumischen: „Viele Vorhaben der Berliner Ampel-Koalition haben direkte Auswirkungen in unserer Region – von der Wohnungsbau-Offensive über die Umgestaltung der Agrarwirtschaft bis hin zur gesetzlichen Rente. Bei all diesen Themen wird sich die IG BAU Aachen einbringen und dabei auch der Kommunal- und Landespolitik auf die Finger schauen, gerade jetzt im Vorfeld der NRW-Landtagswahl.“


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